Sunday, July 31, 2016

Beggingen ganztags


Gestern war ich endlich wieder mal auf der Crosspiste - zum zweiten Mal dieses Jahr. Immerhin wollte ich den ganzen Tag bleiben - sechs Stunden Fahrmöglichkeit auf der schönen, staubigen Begginger Strecke. Ich hab schon mehrmals versucht, einen ganzen Tag zu bleiben. Aber immer kam mir was dazwischen, geplant oder spontan. Dieses Mal musste es doch klappen.
 
Brüetsch und Feuerwehrkollege kamen auch gleich mit. Als wir vor 9 Uhr eintrafen waren ein halbes Dutzend Fahrzeuge vor Ort. Es wurden auch im Verlauf des Tages nicht viel mehr. Darum mag ich Beggingen sehr. Die Piste ist lang, abwechslungsreich, gut gewartet, und nie voll.
Es dauerte recht lang, bis ich wieder ins Crossen reinkam, und ich bin ja auch an guten Tagen nicht schnell oder spektakulär. Aber es machte Spass, und ich wusste, dass ich am nächsten Tag einen anständigen Muskelkater haben würde. So soll es sein.
Ein sehr junger Fahrer war vor Ort mit seinem 85ccm Zweitakter; wenn er fuhr blieb ich draussen, um ihm zuzuschauen. Der war mit seiner Maschine eine Einheit; Kurven, Slides, Sprünge - alles machte er mit einer Freude und Leichtigkeit die mir noch weit entfernt ist. Bei Rennen fährt er mit Europameistern auf 450er mit...
Nach der zweistündigen Mittagspause hatte ich zuerst recht Mühe mit meinen Linsen, und musste auch mal rausfahren um Tropfen in die Augen zu tun. Nach sechs oder sieben Runden war ich aber - für meine Verhältnisse - wieder gut unterwegs.
Dann bemerkte ich plötzlich einen anderen Fahrer auf einem Tabletop, Arm in der Luft. Jemand war gestürzt, und der jemand war mein Kollege.
Irgendwie hatte er den Sprung schief angefahren, war falsch gelandet, die Maschine hats gedreht und er schlug mit Kopf und rechter Seite auf. Prellungen, blutiger Kinn, schmerzende Rippen - alles gar nicht schlimm, nur hatte er vor einigen Jahren schon mal einen Töffunfall mit Hornblutung als Folge. Als ihm im Verlauf der nächsten Stunde mal kotzübel wurde haben wir entschlossen, ins Spital zu fahren. Lieber abklären bevors zu spät ist.
Ich ging mit - ich traute ihm nicht zu, selber ins Spital zu fahren. Der Crosstag war für mich somit zu Ende, aber das war wichtiger. Und für was hat man Freunde, wenn sie eim nicht helfen wenns nötig ist?
Hensch, der Pistenbetreiber, fuhr uns voraus, auf direktem Weg nach Schaffhausen. Ich wusstegar nicht, dass es noch so viele unbefestigte Strassen gibt in der Schweiz die man auch legal befahren kann. Muss mal mit der BMW oder der KLX vom Brüetsch drüber.
In 20 Minuten waren wir in der Stadt, und der Untersuch konnte gemacht werden. Nach drei Stunden, die ich derweil mit einem Buch verbrachte - ich geh nie irgendwo hin ohne Lesematerial - wurden de Kollege entlassen mit Bericht, Schmerzmittel, und der freudigen Nachricht, dass er höchstwahrscheinlich keinen Kopfschaden davontrug. Prellungen auskurieren und gut ist. Da hatte er nochmals Glück...
Mal schauen, ob ich nächsten Samstag wieder auf die Piste kann. Irgendwann schaffe ich es doch sicherlich, einen ganzen Tag in Beggingen zu verbringen...

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