Saturday, September 24, 2011

Bremswechsel


Eigentlich ist dieser Blog für Töffgeschichten, aber da Bacchus Töfftransporter ist stell ich wieder ein Update zu ihm rein.
Als ich den Dakota vor bald einem Jahr kaufte hatte er 96t km auf dem Tacho und die Bremsen wären in ca. 5000 km fällig gewesen. Bei 110 km waren sie dann vorne endgültig durch, d.h. Metall auf Metall. Gar nicht schön.
Meine Bestellung von Scheiben und Beläge bei Summit Racing wurde um ca. 3 Wochen verzögert, aber letzte Woche kam sie endlich an. Der Brüetsch machte sich gleich ans Werk. Ich schaute wie üblich zu damit ich es - theoretisch - das nächstes Mal selber machen kann.
Es dauerte ca. 3 Stunden. Es stellte sich heraus, dass der Bremssattel verhockt war und die Beläge darum nicht gleichmässig abgenutzt wurden. Der innere Belag war jeweils am Metall; der äussere zeigte noch viel Keramik.
Wir montierten die linke Scheibe mit viel Kupferpaste und ohne Probleme; rechts war dann einiges sturer. Am Schluss lagen Beläge auf der Scheibe und nach der Testfahrt stank's nach Bremse. Rückfrage bei einem GM-Mech ergab, dass wir am besten den Bremssattel wechseln.
Gesagt, bestellt, sollte in wenigen Tagen hier sein. Und dann bin ich für den Winter gerüstet. Die hinteren Trommelbremsen halten noch eine ganze Weile.
Irgendwie bin ich auch froh, wenn Bacchus wieder regelmässig Auslauf kriegt. Den Sommer hat er brav überstanden, aber es ist trotzdem nicht gesund für eine Maschine mit Verbrennungsmotor stehen gelassen zu werden. So lang's noch schönes Wetter gibt sollte ich ihn wahrscheinlich auch mal waschen...

Sunday, September 4, 2011

Alpengrollen 2011

Das jährlich wiederkehrende Buell-Treffen. Letztes Jahr war's in Kärnten. Dieses Jahr war das Cube Hotel in Savognin unser home base - für mich also einen Katzensprung.
Ich fuhr am frühen Nachmittag ab. Wildhaus-Buchs-Bendern-Schellenberg-Bendern-Triesenberg-Luzisteig-Chur-Lenzerheide-Tiefencastel-Parsonz-Salouf-Tiefencastel-Savognin. Mit den Ehrenrunden und der Sackgassenausflug bis zur Strassenende in Radons (es gab zwar noch Schotter aber das war mit einem Fahrverbot belegt, also hielt ich an, machte einen Schnappschuss und fuhr dann wieder den Berg hinunter) schaffte ich es, meine Anfahrt auf etwas über drei Stunden auszudehnen.
Auf dem Parkplatz des Cube standen schon mindestens 25 Buells, als ich ankam. Am Schluss waren wir etwa 80, plus 2 Ducatis. Der eine hat seit den grauen Anfängen des Grollen an eine Ausnahmebewilligung und gehört dazu; was der andere dort verloren hatte weiss ich nicht.

Donnerstag, der erste volle Grollentag. Ich wusste vom letzten Jahr, dass ich nicht in einer der bestehenden Leagues mitfahren wollte. Ich kenn mich in Norditalien inzwischen recht gut aus; ich konnte da problemlos eine eigene kleine Gruppe formen. Das Wetter drohte mit Nass; ich entschloss mich Richtung Venezia zu fahren. Ädu, Jüre und Cheschte waren dabei und da gab's eine feine Bärner League.
Bis zur Grenze wurden wir verschifft; auf der Strasse nach Merano wurde es aber schnell warm und der Rest des Tages blieb trocken.
Albula-Ofenpass-Silandro-Merano-Gampenjoch-Passo Tonale-Aprica-Bernina-Julier. Und stell dir vor, der Julier war schön! Kein Schnee, kein Regen, nicht mal richtig kalt.
Am nächsten Morgen wollte ich auch sicher sein, dass das mit dem Julier nicht eine Anomalie gewesen war. Meine Abneigung gegen den Pass hab' ich schon ein Paar Mal erwähnt, aber die hab ich am Freitag dann begraben. Beide Male war er staubtrocken und schön.
Freitag bin ich alleine gefahren. Julier-Bernina-Stazzone-Aprica-Edolo-Breno-Croce Domini-Passo di Maniva-Tavernole Sul Mella-Dosso-Salo-Riva del Garda-Ballino-Tione di Trento-Madonna di Campiglio-Passo di Tonale-Mortirolo-Tirano-Bernina-Julier.
600 km und 11 Stunden unterwegs; Pausen nur um zu Tanken, Karte studieren und kurz Mittagessen am Gardasee. Nur einmal hab ich mich verhauen - ich fand den Pass zwischen dem Lago d'Idro und Gargnano nicht. Aber es war toll, wieder die Schotterstrasse am Maniva zu fahren.

Nachher noch den Foppa - ich kann mich nicht erinnern, ob mir mein BMWler den schon mal gezeigt hat, aber er machte jedenfalls mega Spass. 33 Spitzkehren auf kleinstem Raum, eine wunderbare Landschaft, der Duft von warmen Tannen, und anständige Italiener die einem Platz machen. Ich liebe kleine Strassen.


Samstag war dann schon der letzte Grollentag - und was für einer. Heiko - wieder ein Bärner Bueller; ich hab's irgendwie gut mit den Bärnern - hat eine Gruppe zusammengetrommelt für eine Runde Richtung Bergamo. Ralf, eine Ulyfahrer, und Andy mit einer X1, Heiko mit seiner STT und ich mit dem Beast machten uns um 0815 auf dem Weg. Ralf und Andy hatten untereinander die Maschinen getauscht; ich fuhr vorne. Julier-Bernina-Stazzone-Aprica-Edolo-Passo di Vivione (GEN-I-AL)-Passo di Presolana-Clusone-Albino-Selvino-San Pellegrino Terme-Passo San Marco (YEEEEHAW!)-Chiavenna-Splügen-Viamala-Tiefencastel-Savognin.
Während 480 Kilometer tauschten wir immer wieder die Maschinen. Ich bin also endlich mal Rohrrahmen gefahren. Der Motor ist brachial, aber ich musste richtig schaffen, um die Maschine zu fahren. Da lob ich mir meine XBs. Die Rohrrähmen überlass ich anderen.
Bei Heikos STT hatte ich fast das Gefühl, meine Kleine wieder zu fahren. Steifer Fahrwerk, harter Sitz, sportliche Sitzposition.
Ich vermisse die CityX nach wie vor.
Ralfs Ulysses war wie eine GS eingestellt; sehr weiches Fahrgefühl. Als er realisierte, dass das Beast eigentlich genau die gleiche Maschine ist wie seine war er hellauf begeistert. Er kauft sich jetzt eine zweite Uly und baut sie um auf Ss. Hihi!
Wir waren eine super Gruppe und Heiko verpasste uns zementierend den Namen Carving League. Es hat alles gepasst - Leute, Geschwindigkeit, und Route. Besser hättens wir gar nicht breichen können - mit oder ohne gesperrten Oltre il Colle. Es machte einfach Spass.
Heiko gab mir noch eine kleine hilfreiche Lektion in Sachen Rechtskurven. Ich fahr die meistens zu Spitz an, aber nach seiner Erklärung und mal hinter ihm herfahren bin ich jetzt am verbessern. Man lernt nie aus, und ich bin froh wenn sich einer getraut, etwas zu sagen. Wobei ich auch erfahren durfte, dass ich einen heissen Reifen fahre. Ich freu mich immer mega über solche Komplimente. Nach Sardinien war ich extra froh drum. Der blöde Unfall hat mir dermassen auf das Selbstvertrauen geschlagen, und ich fahre ja meistens solo, sodass ich bis zum Grollen nicht sicher war ob ich nach dem Salto in Sachen Fahrkönnen abgegeben hatte.
Wir vier schafften es um 19 Uhr 58 zurück zum Cube und gratulierten uns gegenseitig. Wie Ralf sagte, "Es war mir eine Ehre." Das war definitiv der beste Tag eines super Grollen.
Unser League brach auch nachher nicht auseinander, denn wir waren die letzten zum Znachtessen und bekamen eben mal mit, dass das Grollen 2012 im Südtirol stattfinden wird. Juhui!
Erst nach der offiziellen Abschlussrede tauschte ich mein Lederkombi gegen Jeans und ein frisches T-Shirt. Das Grollen und der Tag mussten ja noch gebührend abgeschlossen werden.
Das machten wir vier, in dem wir fünf Runden Ramazotti vernichteten. Die Gläser stellten wir jeweils in die dekorativen Löchern der Betonwände im Eingang des Cube. Unser Ziel war es, alle Löcher zu stopfen, und es passte grad. Dem Hotelbar ging deswegen schön langsam die Gläser aus.
Leider war unser liebevoll errichtetes Kunstwerk am nächsten Tag weggeräumt, dafür brummte der Schädel noch als Erinnerung an den Spass bis 2 Uhr morgens. Ich fuhr um 9 ab und nahm den direktesten autobahnunabhängigen Weg nach Hause. Um 11, bei trockener Strasse und wolkiger Wärme, war das Beast in der Garage und ich, nach 2000 Grollen-km, daheim.

Ich freu mich riesig auf das Grollen 2012 und auf die nächste Tour mit der Carving League.