Saturday, May 14, 2011

Nochmal von vorne

Eine Woche zwischen mir und dem Trauma, und es geht mir wieder gut. Klar trauere ich meiner kleinen CityX nach, aber wenn das Leben schon wider Erwartung weiter geht soll man das doch ausnutzen.
Erstens: Beast Nr. 4 ist gekauft. Nächste Woche ab Dienstag sollte ich sie holen können.
Heute hab ich eine Liste erstellt mit Teilen und Preisen, die zum Beast-Umbau notwendig sein werden. Es braucht gar nicht so viel; das gröbste wird die Sache mit dem S-Heck und -Sitz sein, aber das kann ich dem Mech gleichzeitig mit einem Service überlassen. Er wird mir die Streben eh bei HD bestellen müssen; die kriege ich kaum gebraucht.
Von Frank Parts werde ich lediglich einen Airbox Cover und Sitzabdeckung bestellen; Bugspoiler, Fender und Windschild werde ich so airbrushen lassen. D.h. die Maschine wird während dem airbrushen nicht fahrtauglich sein, aber rein vom Geld her passiert das wahrscheinlich eh erst im Winter.

Der Basilisk-Umbau hat auch Fortschritte gemacht. Der Motor ist fertig.
Die Sache mit dem Pulvern klappt nicht wie geplant; ich werde so bald wie möglich über ein Wochenende rauffahren und das mit Eva anschauen. Fürs Design auf dem GFK hab' ich auch Sachen für sie.
Mein Wunsch nach Mini-Tacho wurde umgehend entsprochen. Die MT-03 Lampe gefällt mir zwar, wird aber öfters gebraucht... Hab' aber das Gefühl, dass eine Fightermaske der ganzen Mühe mit der Elektrik nicht wert wäre. Schauma dann auch.

Das Bild macht mir einfach Freude. Das Bike ist noch lange nicht fertig, nimmt aber doch langsam Form an...

Wednesday, May 11, 2011

Sardinien 2011 - The Bad

Sonntag, 8. Mai. Was jetzt kommt hab ich alles aus zweiter Hand. Ich erinnere mich an nichts von dem Tag - das ist wohl besser so. Fotos hab' ich gesehen; die werden im "Ugly"-Teil gepostet sobald ich sie hab'; nächste Woche, wenn die Kollegen wieder retour sind.
Abfahrt um 9, Pause um 12. Eine Viertelstunde später führte unsere Route über einen Bahnübergang der schief und mit Absatz konstruiert war. Angezeigt wurde er mit Striche am Boden und Geschwindigkeitsreduktion, wie zig andere Bahnübergänge auf der Insel die wir auch mit 60-80 km/h nehmen. Damian auf seiner GS flog schon aus dem Sattel. Die gute BMW konnte mit ihrem langen Federweg und Geländefahrwerk aber ausgleichen. Meine Kleine dagegen, mit ihrer steilen Gabel und steinhartem Fahrwerk, schlug einen Salto und landete auf dem Rücken. Ich landete scheint's auf dem Kopf.
Obwohl ich beim ersten Versuch nicht aufstehen konnte hatte ich mir, bis die Kollegen ankamen, selber den Helm abgenommen. Meine erste Frage war, "Was isch mitem Töff?" Im Autopilotenmodus sind meine Prioritäten genau gleich wie wenn ich bei Sinnen bin...
Polizei, nach zwei Stunden die Ambulanz, zwei weitere Stunden im Spital, Röntgenbilder der verstauchten Hand... Ich weiss von allem nichts, kann mich an nichts erinnern. Die Blessuren halten sich bei mir in Grenzen.
Meine Maschine hatte nicht so viel Glück. Heckstreben gebrochen, Heck zerdätscht, Krümmer eingedrückt, Frontpartie komplett gebrochen, Gabel durch, Schwinge krumm und zerkratzt, Airbox Cover abgeschliffen und zerkratzt. Lenkkopflager und Gabelhalterung vorne werden auch kaputt sein.
Urs erzählte, dass als er den Schlüssel rausziehen wollte drehte er sie versehentlich in die falsche Richtung, und der Tacho surrte. Trotz allem wollte sie wieder starten...
Der Service ist eine Woche her, der Remus ist noch nicht bezahlt, und die Maschine ist futsch.
Gemäss den Kollegen war ich die ganze Zeit ansprechbar, war aber verwirrt und stellte aber immer wieder die gleichen Fragen. Es war ca. 7 Uhr Abends als ich einigermassen wieder zu mir kam. Ich sass hinter Damian auf seiner GS. Ich hatte eine Sonnenbrille an weil das Visier und der Schirm meines Helms fehlten. Ich wusste meinen Namen, Geburtsdatum, Adresse, Arbeitsort und dass ich irgendwie soeben meinen vierten Totalschaden gebaut hatte, und sonst nichts. Ich konnte mich nicht an meinem letzten Arbeitstag erinnern, geschweige denn wie wir auf die Insel kamen oder welches Datum dass wir hatten. Später fand ich eine Skizze in meiner Brusttasche; jemand hatte mir erklärt, wahrscheinlich zum x-ten Mal, was passiert war.
Mein Handy sagte mir das Datum; die letzten Fotos in meiner Kamera waren vom Carabinieri beim Rally. Das half mir nicht weiter.
Es war spät nachts, als wir ins Miramare ankamen. Ich war immer noch dreiviertel vernebelt. Damian nahm vorsorglich meinen Zimmerschlüssel mit. Ich rief noch zu Hause an, versetzte meine arme Mutter in Angst und Schrecken mit dem Info, dass ich einen deftigen Unfall hinter mir hatte und mich an nichts erinnern konnte, und schlief dann den Rest der Nacht wie ein Stein, in der vagen Hoffnung, dass das alles bloss Einbildung war und ich am nächsten Morgen die kleine Buell vors Hotel finden würde...
Das war natürlich nicht der Fall. Der Montag verstrich. Meine Familie waltete ihres Amtes, buchte mir einen Flug zurück in die Schweiz, informierte die Versicherung... Alles wichtige, was in meinem geschockten Zustand kaum überlegte. Zusätzlich zum Blackout vom Sonntag hatte ich ziemlich Mühe mit meinem Gedächtnis. Ich konnte etwas lesen oder sagen und wusste im nächsten Moment nicht, was das Thema war. Den Grossteil des Tage verschlief ich, bis am Abend, als ich eine halbe Stunde im Internet kaufte und mir meine neue Maschine aussuchte. An das hab ich dann doch gedacht.
Am Dienstag flog ich zurück in die Schweiz. Morgen geh ich die Neue Probe fahren. Ja, sie ist eine Buell.

Sardinien 2011 - The Good

Donnerstag, 5. Mai. Warme Brise, Sonnenschein, und der Klausen seit etwa zwei Wochen offen. Meine Abfahrt war um 8 Uhr.
Dank den beiden Hypermotards hielten wir alle 140-160 km zum tanken. Autobahn fahren ist furchtbar langweilig, und 20 Kilo auf dem Rücken machen's nicht angenehmer. Bei der Ankunft im Hafen von Livorno waren wir alle geschafft.
Bevor wir auf die Fähre gingen holten wir uns Pizza zum Znacht, in der Meinung, das Essen an Land sei sicher besser als das was wir letztes Jahr auf dem Schiff bekamen.
Na ja, vielleicht, aber nicht in dem Restaurant.

In Sardinien selber sah's dann schon anders aus. Mjam.

Wir waren schon um Mittag im Hotel Miramare in Cala Gonone an der Westküste Sardiniens angekommen. Einchecken, bezahlen, die ganze Ware abladen, gut essen... Die Hälfte war genug gefahren für einen Tag, aber ich nicht. Noch schnell das Insektenfriedhof vom Visier geputzt

und ab die Post. Die SS 125 stand auf dem Programm. Die Strasse ist einfach geil - trotz Steine und Viecher in der Fahrbahn. Und die Aussicht ist genial - wobei sie nicht während dem Fahren zu geniessen ist. Also haben wir mal Fotostopp gemacht.

Wir sind dabei auf einer Kiesstrasse gelandet, aber sowas macht ein Paar richtigen Ducatisti ja nichts aus, und eine Buell schafft sowieso alles...
Als erste Tour auf der Insel war die schnelle 130-km Abendrunde nicht zu verachten.

Am nächsten Tag wurde es noch besser. Wir - diesmal die gesamte Gruppe - fuhren die famose SS 389, die geilste Strasse der ganzen Insel. Diesmal hatten wir keine Reisecars, die uns den Weg versperrten. Dafür teilten wir die Strasse abschnittsweise mit einer Rally.
Auf dem Rückweg hielten wir, um das Rennen zuzuschauen. Mann, was haben die Motoren gefeuert und geheult. Jeder Drift nebelte die gesamte Zuschauermenge ein. Ich kam aus dem Grinsen nicht heraus.















Und nachher durfte ich noch mit dem Freund und Helfer kurz Maschinen tauschen. Er wusste nicht ganz wohin mit seinen Beinen auf der kleinen Streetfighter.

An dem Tag war die Welt noch in Ordnung.

Wednesday, May 4, 2011

Reif für die Insel


Montagabend, 20 Uhr. Komisches Wetter, aber schön. Der Berg überrascht mich immer wieder mit Lichtspielen die man anderswo nie sieht.
Leider war der Regen bis am nächsten Morgen nicht durch, aber wenigstens weiss ich jetzt dass mein Regenkombi dicht ist und dass die neuen Pneus im Nassen was taugen.









Am Samstag kam das Beast wieder aus dem Service. Neue Radlager vorne und hinten, zwei neue Metzeler Z8, neuer Remus-Auspuff. Zudem Kupplung eingestellt, 48'000 km Service gemacht, und den kleinen Ölleck beim Rockerbox kontrolliert. ("Aug druff palte; s'isch nonig schlimm." Wird wahrscheinlich nächstes Mal gemacht, noch vor Ablauf der Garantie Mitte August.)
Die Metzelers gefallen mir. Ob sie meinen bisherigen Favoriten ablösen ist noch nicht klar; das kommt auf die Laufleistung drauf an. Aber nach über 600 Kilometer kann ich eine Beurteilung abgeben. Der Conti RoadAttack ist sehr gutmütig, schon ab dem ersten Meter. Der Z8 ist weniger lieb; am Anfang war er ziemlich schmierig. Aber wenn er mal eingefahren ist gibt er klare Rückmeldungen, liegt sauber in jeder Kurve und ist beim Bremsen nicht so holprig wie der Conti. Bin ganz zufrieden, jawohl.

Und der Remus?
Bollert schön, vor allem schön laut. Was der Termi an Ton hatte macht der Remus mit dB wett. Knallt mir noch zu wenig, aber wenn das nicht von selber kommt kann ich das Gemisch etwas magerer einstellen.Jedenfalls muss ich nicht mehr jeden Tag die Aufhänkung kontrollieren, und das ist was wert.
Nächsten Winter mach ich sie schwarz; silber geht natürlich gar nicht. Aber Jg. '06 gibt's halt nur in silber, und da ich den '06er 12er-Krümmer drauf habe konnte ich kein schwarze Topf nehmen. Macht nix; wird der zweite Topf sein, den ich schwärze.
Die Rechnung für diese Übung ist noch nicht gekommen; mit ca. 2'500.- dürfte sie heftig sein. Da könnte man meinen, der letzte Service liegt zwei Jahre zurück, nicht erst zwei Monate!
Aber morgen geht's nach Sardinien. Neun Tage heizen - da muss die Maschine in einem guten Zustand sein.