Wednesday, December 26, 2012

Ölwechsel auf Bayrisch

Kühlflüssigkeit nachfüllen - zwei Plastikteile abschrauben.
Arbeiten am Armaturenbrett - vier Plastikteile abschrauben.
Batteriewechsel - fünf Plastikteile abschrauben.
Ölwechsel - sechs Plastikteile abschrauben.

Ich kenn Plastikbomber, die weniger Plastikfummel mit sich rumschleppen als der Dakar. So'n Aufwand bloss um 2.3 Liter 10W-40 abzulassen.

Heute hat die BMW mit neuem Öl, gespannter Kette und glühender ABS-Warnleuchte eine schöne, wenn etwas nasse, Ausfahrt über 60 Kilometer gemacht. Das Wetter ist wunderbar; ich hab's richtig genossen. Ich wünschte, jeder Winter wäre so mild wie die letzten drei Tage.


Sunday, December 23, 2012

Schmorbraten

Rechts die alte Batterie. War wohl 'ne Notlösung.
Gestern war grosses BMW-Schrauben angesagt. Wir (der Brüetsch ist Stromer, und seine Fähigkeiten waren gefragt) fingen vor 15 Uhr an und waren nach 23 Uhr fertig.
Die alte Batterie der Dakar war leer und gefroren, hielt keine Ladung mehr und war schlichtwegs nicht zu gebrauchen. Also hab' ich am Donnerstag eine neue gekauft. Als wir sie einbauen wollten wurde klar, dass irgendwo in der Elektrik ein Kurzschluss steckt - der Pluspol funkte und wir hatten einen viel zu kleinen Widerstand. Also, Batterie ausbauen und die Leitungen mal ausmessen. 

Relais-Zentrale zwischen Batteriefach und Lenkkopf.


Verschalung weg (eben die erwähnten fünf Plastikstücke und ein Dutzend Schrauben), sämtliche Sicherungen entfernt, Halteplatten weg, ein Haufen Relais ausgesteckt... Mensch, haben wir bemerkt wie praktisch die Buell eigentlich aufgebaut ist, auch wenn sie eim nicht so viel Platz lässt zum Arbeiten. Viel Elektronik gibt viele mögliche Fehlerquellen.





Dabei kamen andere Mängel zum Vorschein, z.B. dass im Reservoir überhaupt kein Kühlmittel vorhanden war. Wurde nachgefüllt.


    Links eine der neuen Iridium-Kerzen










Die Zündkerzen (ist ein 2 Spark Einzylinder, wobei die Kerzen beide rechts verbaut sind... Ob sie wohl abwechselnd zünden?) hatten auch bessere Tage gesehen. Wurden durch zwei neue Iridium Kerzen ersetzt.
Der Kabelbaum kam derweil auch zum Vorschein, verdreckt, verstaubt und verklebt. Messungen am Pluspol und Nullleiter ergaben immer Null, also war das Problem irgendwo im Drahtgeflecht zwischen Batterie und Sicherungskasten. Wir hatten ziemlich alle Leitungen zur Auswahl. Es hiess auswickeln und nach beschädigte Stellen suchen.


Zusammengeschmolzen

Getrennte Drähte







Unten beim Regler wurden wir fündig.














Gar nicht gesund
Die eigentliche Ursache für den Schaden war wohl die nachträglich verbaute 12V-Steckdose oben am Lenker. Irgendwann mal verursachte sie, vielleicht wegen der Korrosion, einen Kurzschluss, und da sie über keine Sicherung verfügte schmorten die Drähte an der schwächsten Stelle, dort wo sie am dünnsten sind - eben beim Regler.
Vom neuen Drahtgeflecht hab' ich leider keine Fotos, aber die Prozedur ist schnell erklärt. Die vier Kabel vom Kabelbaum wurde abgeschnitten und mit vier neuen in einem neu gebauten Stecker verbunden (Pressverbindungen und drei Lagen Schrumpfschlauch, damit's ja wasserdicht bleibt). Die Kabel vom Stecker zum Regler wurde komplett ersetzt.
Nach getaner Arbeit wurde der Kabelbaum wieder umwickelt, die Batterie ohne Funken und Feuer eingesetzt, sämtliche Deckel und Anhängsel und Verschalungsteile wieder angeschraubt... Dann schauten wir noch kurz nach was für Glühbirnchen im Tacho sind, weil drei von vier ersetzt werden müssen. Das "Zwägmachen" ist eben nicht ganz fertig. Die Kette muss noch gespannt werden und sobald ich weiss was für ein Motorenöl drin ist wird auch die Brühe ersetzt. Aber der grösste und wichtigste Arbeitsabschnitt ist erledigt.

Von aussen sieht man nichts von den acht Stunden Aufwand, die in die Reparatur eingeflossen sind. Nur die schuldige Steckdose fehlt. Aber die Dakar springt jetzt wieder an, wenn man sie einige Stunden stehen lässt.

Friday, December 21, 2012

Wintertöff

Ich hätte nie gedacht, dass ich die Buell irgendwo einstelle, die Batterie abhänge, und abdecke, bloss weil’s Winter ist. Es gibt doch kein Töffsaison – lausiges Wetter kriegt man das ganze Jahr durch.
Ein Kollege stellte mir aber liebenswürdigerweise seine Dakar zur Verfügung, und darum darf das Beast Pause machen und vom Salz und Matsch und Dreck verschont bleiben. Ich denke, das gibt mir grad wieder ein ganzes zusätzliches Jahr Zeit bis sie für eine Revision und 1470er-Herz in den Hallertau geht.
Die BMW ist, na ja, BMW. Macht alles richtig und mag viel verleiden und zum im Winter fahren kann ich mir gar nichts besseres wünschen. Dass sie dabei nicht besonders hübsch aussieht und den Charakter von einem englischen Butler hat ist auch typisch BMW. Hauptsache, sie lauft. (Wobei… Mehr dazu später.)
Dieses Exemplar hat eine halbe Weltreise hinter sich. Das ABS ist abgeschaltet oder kaputt (schon mal ganz in meinem Sinne), die Beleuchtung des Mäusekinos funktioniert fast nicht, der 12V-Anschluss ist extrem korridiert, unter der Tankattrappe hat’s die einte oder andere überflüssige Leitung, das Sofa lässt sich einfach so abnehmen… Aber hey, tiefer Sitz, einigermassen tiefer Schwerpunkt, Gigampfifahrwerk und (jedenfalls ohne Koffer) kein Schwergewicht. Die Stollenpneus sind auf kalte Strassen dammi driftfreudig – macht Spass, solange man rechtzeitig daran denkt.
Ich muss mich allerdings über einige Designelemente wundern. Dass der Kilometerzähler nur fünf Stellen hat, zum Beispiel. Das ist ein Enduro – sie wird ja wohl länger als 99’999 km überleben. Das ganze Plastikzeugs ist auch grosszügig verteilt – man muss fünf separate Teile abschrauben, um die Batterie zu wechseln. (Wie gesagt, mehr dazu später.) Und überhaupt abschrauben – bei so einer Maschine wären Plastikhaken stellenweise nicht unangebracht. Der Gangschalthebel klackt ins leere, wenn man schon im letzten Gang ist und halt einen sechsten brauchen würde. Fast als ob die Maschine versucht den Fahrer zu täuschen, oder zumindest zu beschwichtigen weil sie nicht jeden Wunsch erfüllen kann. (Bei der Buell heisst’s eher, “Ruhe da oben! Bin ja schon im 5.!”) Aber was motz ich? Ich fahre BMW, und der Winter wird grad ein Stück erträglicher.


Monday, December 10, 2012

Iglu

Und ich hatte gehofft, nachdem der letzte Winter so streng war, dass dieser etwas weniger Schnee mit sich bringt. No such luck.

Saturday, December 1, 2012

Weissmantel

Ganz hübsch.


Von mir aus darf's jetzt Sommer werden.