Sunday, October 23, 2016

Kompressionstest

Der alte Brummbär schwächelt langsam im Herz. Wiederholte Fehlermeldungen und arges Ruckeln beim Fahren, wenns nur leicht bergauf geht oder schneller als 100 km/h - das stimmte einfach nicht mehr.
Donnerstagnachmittag nahm ich frei mit dem Plan, die leckende Getriebölwanne zu wechseln. Der Brüetsch war wieder erwarten auch im Haus, deshalb konnten wir uns zu Zweit um den Dodge kümmern.
Die gelieferte Ölwanne stelle sich als unpassend heraus, aber als Glück im Unglück durften wir auch feststellen, dass die alte Wanne gar nicht durchgerostet war, sondern bloss die Schrauben nicht richtig angezogen.
Ersetzen werde ich die Wanne trotzdem, aber das hat Zeit.


Dafür gabs eine viel ärgerliche Neuigkeit.
Wir schraubten alle acht Zündkerzen raus und sahen, dass er zu mager und zu heiss läuft, und eine Kerze ist kaputt. Also neue besorgen - halb so schlimm.

Es folgte jedoch einen Kompressionstest - und die Bilder sprechen für sich.


Zylinder 1, 140 PSI. Perfekt.

Zylinder 8, 70 PSI. Gar nicht gut.

Alle Kompressionswerte

Die linke Zylinderkopfbank ist perfekt zwäg - durchgehend 140 PSI bei 5 Umdrehungen. Rechts sieht es genau anders aus. Die Werte sollten sich eigentlich nicht um mehr als 40 PSI unterscheiden; einen Unterschied von 50% ist ganz schlimm. Mit dem Öltest (zwei Teelöffel Öl in den Zylinder leeren, wieder die Kompression testen; wenn sich der Wert verbessert liegt der Fehler an einem defekten Kolbenring) war auch klar, dass Zylinder 8 zusätzlich zur defekten Kopfdichtung der rechten Bank auch einen kaputten Kolbendichtring hat.

Ich werde neue Kerzen besorgen, und wir testen mal die Vakuumleitungen, aber ich bin noch nicht sicher, ob es sich lohnt, da noch gross was zu machen. Ich will das Auto nicht hergeben; er hat die perfekte Länge und Höhe zum parkieren, die perfekte Motorisierung und einen lauten aber gutmütigen Charakter. Und er war bisher sehr unterhaltsfreundlich; so vieles an ihm lässt sich in der eigenen Werkstatt machen. Aber mit 240'000 km ist er wirklich nicht mehr der jüngste, und wenn der Motor nun schwächelt muss ich mir überlegen, ob ich ihn nicht ersetze. Ich habe ein einziges Auto, und der muss mich durch viel Schnee und schlechtes Wetter bringen. Wenns Sommer wäre hätte ich die Musse, dran zu arbeiten, aber ich hatte schon zweimal Schnee bei mir, und Unsicherheit, ob ein Fahrzeug das tut was es soll - das Gefühl hasse ich.

Saturday, October 15, 2016

Alles nass




Mein alter Brummbär macht mir dieses Jahr ziemlich viel Bauchweh. Im Frühjahr der grosse Service übers Lenkgetriebe und die -geometrie. Vor kurzem die geplatzte Getriebeölleitung. Prompt nachher die Tatsache, dass die Bremsen durch waren, und die Dichtung der Getriebölwanne hielt auch nicht. Nun zudem immer wieder den Fehlercode P0308 - Fehlzündungen in Zylinder 8.
Letzte Woche hatte ihn ein Kollege ausgeliehen um Transporte zu machen. Er nahm ihn mal in Augenschein und fragte sich (er fährt ebenfalls Dodge), ob mit dem Motor eigentlich alles in Ordnung sei. Kopfdichtung, Wasserpumpe, Steuerkette... Alles Sachen, die er auch schon hatte ersetzen müssen und eventuell beim Süffel fällig sind.
Er kontrollierte auch den Kühler und fand den Deckel komplett verschlammt und voll mit braunem Gummi. Zuerst dachte er es sei Öl-/Wassergemisch und meinte, der Süffel hätte einen kompletten Motorschaden. Zum Glück ist das nicht der Fall. Heute hab ich soviel Kühlmittel rausgelassen wie ich konnte, und es war zwar rostig, aber ölfrei. Das Gummizeugs im Deckel entstand wohl durch Oxidation und die Mischungen von verschiedenen Kühlmitteln.
Kühlmittel am Dodge ablassen ist interessant. Vorne links über dem Stossdämpferrahmen ist ein Drehknopf über einen winzigen Nippel. Drehknopf 180° im Gegenuhrzeigersinn und das Kühlmittel rinnt in einem feinen Strahl raus. Gemäss Handbuch sind da 13.5L im System. Bei der auslaufenden Wassermenge kann man lange warten.

Also habe ich den dicken Schlauch vorne rechts an der unteren Kühlerecke abgehängt. Von dem Wasserschwall - und ein patschnasses Mädel, welches ja grad drunter war weil ich sonst gar nicht an die Leitungsbride rankommen konnte - gibts keine Fotos. War nicht eben gäbig zums Handy hervorholen.

Soweit so gut. Ich habe 9.5L destilliertes Wasser und Frostschutzmittel reingebracht; der Rest muss nach der ersten Fahrt reingekippt werden. Der Süffel kommt auch so auf Temperatur (und nicht darüber hinaus) und hört sich normal an. Dann kann ich mich um anderes kümmern, wie z.B. einen Zylinderdichtigkeitstest, die Renovation der Trommelbremsen, neuer Zündverteiler, oder der Ersatz der Getriebeölwanne.

Es leckt und rostet und wird ersetzt.
Ich will mir kein neues Truck kaufen müssen. Der Süffel müsste mindestens noch 60t km halten - bis 300'000.