Wednesday, December 26, 2012

Ölwechsel auf Bayrisch

Kühlflüssigkeit nachfüllen - zwei Plastikteile abschrauben.
Arbeiten am Armaturenbrett - vier Plastikteile abschrauben.
Batteriewechsel - fünf Plastikteile abschrauben.
Ölwechsel - sechs Plastikteile abschrauben.

Ich kenn Plastikbomber, die weniger Plastikfummel mit sich rumschleppen als der Dakar. So'n Aufwand bloss um 2.3 Liter 10W-40 abzulassen.

Heute hat die BMW mit neuem Öl, gespannter Kette und glühender ABS-Warnleuchte eine schöne, wenn etwas nasse, Ausfahrt über 60 Kilometer gemacht. Das Wetter ist wunderbar; ich hab's richtig genossen. Ich wünschte, jeder Winter wäre so mild wie die letzten drei Tage.


Sunday, December 23, 2012

Schmorbraten

Rechts die alte Batterie. War wohl 'ne Notlösung.
Gestern war grosses BMW-Schrauben angesagt. Wir (der Brüetsch ist Stromer, und seine Fähigkeiten waren gefragt) fingen vor 15 Uhr an und waren nach 23 Uhr fertig.
Die alte Batterie der Dakar war leer und gefroren, hielt keine Ladung mehr und war schlichtwegs nicht zu gebrauchen. Also hab' ich am Donnerstag eine neue gekauft. Als wir sie einbauen wollten wurde klar, dass irgendwo in der Elektrik ein Kurzschluss steckt - der Pluspol funkte und wir hatten einen viel zu kleinen Widerstand. Also, Batterie ausbauen und die Leitungen mal ausmessen. 

Relais-Zentrale zwischen Batteriefach und Lenkkopf.


Verschalung weg (eben die erwähnten fünf Plastikstücke und ein Dutzend Schrauben), sämtliche Sicherungen entfernt, Halteplatten weg, ein Haufen Relais ausgesteckt... Mensch, haben wir bemerkt wie praktisch die Buell eigentlich aufgebaut ist, auch wenn sie eim nicht so viel Platz lässt zum Arbeiten. Viel Elektronik gibt viele mögliche Fehlerquellen.





Dabei kamen andere Mängel zum Vorschein, z.B. dass im Reservoir überhaupt kein Kühlmittel vorhanden war. Wurde nachgefüllt.


    Links eine der neuen Iridium-Kerzen










Die Zündkerzen (ist ein 2 Spark Einzylinder, wobei die Kerzen beide rechts verbaut sind... Ob sie wohl abwechselnd zünden?) hatten auch bessere Tage gesehen. Wurden durch zwei neue Iridium Kerzen ersetzt.
Der Kabelbaum kam derweil auch zum Vorschein, verdreckt, verstaubt und verklebt. Messungen am Pluspol und Nullleiter ergaben immer Null, also war das Problem irgendwo im Drahtgeflecht zwischen Batterie und Sicherungskasten. Wir hatten ziemlich alle Leitungen zur Auswahl. Es hiess auswickeln und nach beschädigte Stellen suchen.


Zusammengeschmolzen

Getrennte Drähte







Unten beim Regler wurden wir fündig.














Gar nicht gesund
Die eigentliche Ursache für den Schaden war wohl die nachträglich verbaute 12V-Steckdose oben am Lenker. Irgendwann mal verursachte sie, vielleicht wegen der Korrosion, einen Kurzschluss, und da sie über keine Sicherung verfügte schmorten die Drähte an der schwächsten Stelle, dort wo sie am dünnsten sind - eben beim Regler.
Vom neuen Drahtgeflecht hab' ich leider keine Fotos, aber die Prozedur ist schnell erklärt. Die vier Kabel vom Kabelbaum wurde abgeschnitten und mit vier neuen in einem neu gebauten Stecker verbunden (Pressverbindungen und drei Lagen Schrumpfschlauch, damit's ja wasserdicht bleibt). Die Kabel vom Stecker zum Regler wurde komplett ersetzt.
Nach getaner Arbeit wurde der Kabelbaum wieder umwickelt, die Batterie ohne Funken und Feuer eingesetzt, sämtliche Deckel und Anhängsel und Verschalungsteile wieder angeschraubt... Dann schauten wir noch kurz nach was für Glühbirnchen im Tacho sind, weil drei von vier ersetzt werden müssen. Das "Zwägmachen" ist eben nicht ganz fertig. Die Kette muss noch gespannt werden und sobald ich weiss was für ein Motorenöl drin ist wird auch die Brühe ersetzt. Aber der grösste und wichtigste Arbeitsabschnitt ist erledigt.

Von aussen sieht man nichts von den acht Stunden Aufwand, die in die Reparatur eingeflossen sind. Nur die schuldige Steckdose fehlt. Aber die Dakar springt jetzt wieder an, wenn man sie einige Stunden stehen lässt.

Friday, December 21, 2012

Wintertöff

Ich hätte nie gedacht, dass ich die Buell irgendwo einstelle, die Batterie abhänge, und abdecke, bloss weil’s Winter ist. Es gibt doch kein Töffsaison – lausiges Wetter kriegt man das ganze Jahr durch.
Ein Kollege stellte mir aber liebenswürdigerweise seine Dakar zur Verfügung, und darum darf das Beast Pause machen und vom Salz und Matsch und Dreck verschont bleiben. Ich denke, das gibt mir grad wieder ein ganzes zusätzliches Jahr Zeit bis sie für eine Revision und 1470er-Herz in den Hallertau geht.
Die BMW ist, na ja, BMW. Macht alles richtig und mag viel verleiden und zum im Winter fahren kann ich mir gar nichts besseres wünschen. Dass sie dabei nicht besonders hübsch aussieht und den Charakter von einem englischen Butler hat ist auch typisch BMW. Hauptsache, sie lauft. (Wobei… Mehr dazu später.)
Dieses Exemplar hat eine halbe Weltreise hinter sich. Das ABS ist abgeschaltet oder kaputt (schon mal ganz in meinem Sinne), die Beleuchtung des Mäusekinos funktioniert fast nicht, der 12V-Anschluss ist extrem korridiert, unter der Tankattrappe hat’s die einte oder andere überflüssige Leitung, das Sofa lässt sich einfach so abnehmen… Aber hey, tiefer Sitz, einigermassen tiefer Schwerpunkt, Gigampfifahrwerk und (jedenfalls ohne Koffer) kein Schwergewicht. Die Stollenpneus sind auf kalte Strassen dammi driftfreudig – macht Spass, solange man rechtzeitig daran denkt.
Ich muss mich allerdings über einige Designelemente wundern. Dass der Kilometerzähler nur fünf Stellen hat, zum Beispiel. Das ist ein Enduro – sie wird ja wohl länger als 99’999 km überleben. Das ganze Plastikzeugs ist auch grosszügig verteilt – man muss fünf separate Teile abschrauben, um die Batterie zu wechseln. (Wie gesagt, mehr dazu später.) Und überhaupt abschrauben – bei so einer Maschine wären Plastikhaken stellenweise nicht unangebracht. Der Gangschalthebel klackt ins leere, wenn man schon im letzten Gang ist und halt einen sechsten brauchen würde. Fast als ob die Maschine versucht den Fahrer zu täuschen, oder zumindest zu beschwichtigen weil sie nicht jeden Wunsch erfüllen kann. (Bei der Buell heisst’s eher, “Ruhe da oben! Bin ja schon im 5.!”) Aber was motz ich? Ich fahre BMW, und der Winter wird grad ein Stück erträglicher.


Monday, December 10, 2012

Iglu

Und ich hatte gehofft, nachdem der letzte Winter so streng war, dass dieser etwas weniger Schnee mit sich bringt. No such luck.

Saturday, December 1, 2012

Weissmantel

Ganz hübsch.


Von mir aus darf's jetzt Sommer werden.

Sunday, November 18, 2012

Einweihung

Die MX-Piste von Niederbipp hatte am Samstag offen, und ich nahm mir vor, Buster noch vor Jahresende im Gelände einzusetzen.
Zuerst musste ich feststellen, dass ich ihn nicht alleine laden kann. Abladen ja, aber auch mit Schwung krieg ich ihn nicht auf der Brücke vom Süffel.
Zum Glück bot mir ein kleiner Gentleman, etwa 12-jährig, seine Hilfe an, und so kamen die 160 kg doch rauf. (In Niederbipp war die Sache natürlich kein Problem; es hat bei der Piste ja genügend starke Jungs die einem Mädel nur zu gerne behilflich sind. Weiblich sein hat doch seine Vorteile...)
Ich denke aber, dass ich mir irgendein hydraulischer Lift zutun muss, damit ich den Töff bei meiner Garage selber aufladen kann.

Auf der Piste nahm ich's locker. Es war immerhin erst mein zweites Mal im Gelände. Ich kam kurz nach 14 Uhr an und war drei mal draussen bevor die Dämmerung einsetzte und meine Augen Schwierigkeiten bekamen. (Im Zwischenlicht sehe ich extrem schlecht, schlechter als im Dunkeln.) Das reichte, um Buster als passendes Einstiegsmoped zu beurteilen, mir einige blaue Flecken zu holen, den Töff einmal deftig im Dreck einzugraben, und einige erforderliche Winterarbeiten zu planen. Die Kette hätte ich schon vor gestern spannen oder zumindest schmieren sollen, aber na ja. Passiert als nächstes. Der Kupplungshebel ist verbogen (nicht wegen mir!) und ich werde ihn wahrscheinlich ersetzen. Der Kollege, der überhaupt schuld ist, dass ich vom MX-Virus befallen bin, war dabei und schaute zu mir, was ich sehr schätze, vor allem als ich Buster ein einem übersehenen Graben pflanzte. Er richtete mir nachher den Lenker, stellte die Leerlaufdrehzahl ein und hat mir manches am Töff erklärte. Ich helf' ihm bei der Buell; dafür kommt er beim Einzäpfer draus. Das ist nützlich.
Nervöse Momente zum Trotz, die Piste macht mir echt Spass. Ich bin erst am Anfang, ein langsamer n00b, aber ich freu mich darauf, mich so wendig abseits der Strasse bewegen zu können wie auf dem Asphalt. Ist nur eine Frage der Zeit - und der Übung.

Sunday, November 4, 2012

Bone Buster


 Abgeholt (am Freitag; extra zwei Stunden Überzeit dafür eingezogen)...

Ausprobiert (aber nur mal auf der Strasse, um dem Brüetsch zu beweisen dass ich ihn wirklich selber ankicken kann, und um die Federung auf "ganz weich" einzustellen)...

...und in seinem neuen Zuhause in der Talgarage eingeliefert. Erste Aufgabe wird "Kette spannen" sein. Wenn's dann hier oben einen dicken, richtigen Winterschnee gibt nimm ich ihn aufs Feld, wo wir niemandem stören und keinen Schaden anrichten.

Was nicht heissen soll, dass ich mich auf den Schnee freue. Aber ich freu mich deppert über den Buster, und auf den Frühling, wenn die Pisten wieder offen sind.

Rost und Radlager

Archimedes' Prinzip greift auch bei verhockten Schrauben.
Bei vollem Lenkeinschlag knackste das Rad vorne rechts so laut, dass ich's in der geschlossenen Kabine hören konnte. Ich dachte sofort ans Lager. Beim Pneuwechsel vor einer Woche wurde der Verdacht bestätigt; das Rad liess sich rütteln auf der Achse. Anfangs Jahr wurde das Radlager vorne links ersetzt für die MFK; dass nun der rechte fällig wurde war keine Überraschung.
Der Brüetsch, der bis am Donnerstag in den USA weilte, besorgte mir noch schnell eine Hub Assembly von Timken - das $300-teure, gute Teil, nicht der billige Ersatz für $90.
Diverse Stäbe und die Federung wurden abgeschraubt.
Ich vereinbarte am Freitag einen Termin auf Mitte November mit Auto Lang, um das Lager zu montieren. Ich meinte, es brauche sicher pneumatische Geräte, um das Ding reinzupressen.

Der Brüetsch war anderer Meinung. "Was, Termin? Das machen wir selber."
Also gingen wir - vor allem er; ich war bloss Gango und zweites Paar Hände und Lehrling - heute dahinter.
Das alte Assembly war derart rostig, dass alles vom Hammer über grosse Schraubenzieher bis zum Brecheisen benötigt wurde, um es vom Halter zu lösen.
Hub Assembly endlich weg.






Die Arbeit, die wir eigentlich auf zwei Stunden geschätzt hatten, dauerte am Schluss doppelt so lang. Wie üblich. Ein gebrochener Schraubensplint, die Entdeckung, dass die Schock Absorbers ersetzt werden sollten, und viele, viel Rostflocken später war der Hub Assembly endlich abmontiert.

Die Montage des neuen Teils ging dann merklich einfacher und schneller voran.
Bacchus wieder bereit für extreme Einsätze.

Thursday, October 25, 2012

Abendnebel

Die Mörgen werden immer kühler. Der Nebel wird immer dichter, und bleibt länger liegen. Ab Samstag gesellt sich der Schnee dazu.

Was macht die XR im Foto? Die ist bis auf weiteres bei mir, als Beast-Ersatz. Das äussere Teil (das richtige Wort dafür fällt mir nicht grad ein) vom rechten Gabelholm wurde dermassen vom Bremskabel angescheuert dass es ersetzt wird. Der Lenkkopflager ist auch durch. Und es wurden die falschen Simmerringe geliefert. Derweil hat Harley Lieferschwierigkeiten. Die Teile sollen erst am 5. November Belgien verlassen.
Da es aber nicht mehr Sommer ist, taugt die XR alleweil zum Pendeln. Ab morgen nächtigt sie in der Talgarage, die übrigens immer noch einen gescheiten Namen braucht.

Tuesday, October 16, 2012

Suzuki RM-Z250 K9

Ich hab so'n Grinsen im Gesicht, dass ich gar nicht weiss, was ich da gross schreiben soll. Ich konnte ihn zwar nicht richtig probefahren, aber nachdem das Wasser aus dem Vergaser geleert wurde kam er beim ersten Kick; der Motor tönt gesund; sämtliche Teile sind gut erhalten und ich freu mich riesig auf den ersten Einsatz auf der Piste.

Anzahlung ist geleistet; ich werde ihn aber erst Ende nächste Woche abholen. (Das ist arbeitsbedingt, denn vorher werde ich nicht mit Bacchus unterwegs sein können.)

Einen Namen hat er auch schon: Buster. Von Bone Buster. Weil ich von verschiedenen Seiten gehört habe, dass ich mir beim Motocrösseln sämtliche Knochen brechen werde. Schau'ma mal.

Saturday, October 13, 2012

Vorboten des Schnees

Auf der Passstrasse sind ab 1000 Meter die Markierpfähle für den Schneepflug gesetzt. Am Montag sollen die ersten Flocken fallen - gleich den ganzen Tag.
Am Mittwoch werden sie hoffentlich wieder weg sein. Das Beast ist ab dann den ganzen Rest der Woche in Service; mal schauen, ob ich sie nachher gleich in die Talgarage versorgen muss oder wieder auf die Alp bringen kann.






Saturday, September 29, 2012

Glück gehabt

Heimfahrt. Ich hatte die Gedanken irgendwo, nur nicht beim Tacho. Die Strecke durch St. Gallenkappel ist weder neu noch interessant. Ausser es befindet sich ein mobiler Blitzkasten auf der rechten Seite, versteckt hinter Steinmauer und Gebüsch.
Ich war fast auf der Höhe des Kastens als ich es bemerkte. Ein panischer Griff in die Bremse liess einen schwarzen Strich auf den Asphalt und das Hinterrad vom Beast wollte mich links überholen. Aus dem Augenwinkel sah ich es blitzen - meinte ich zumindest. Aber ich war nicht zu 100% sicher.
Zudem hatte ich keine Ahnung, wie schnell ich gefahren war. Ich meinte, der Zeiger war irgendwo um die 70er-Marke. Viel zu viel.
Das war vor drei Wochen. Ich richtete mich schon psychologisch drauf ein, das Billet abgeben zu müssen. Nicht einfach, wenn man abhängig ist vom Motor und Gasgriff...
Dann heute, Erlösung per Post. Ich war noch nie so froh, eine Busse zu erhalten.

Friday, September 28, 2012

Alterserscheinungen

Einundsechzigtausendhundertfünfzig(ungrad) Kilometer hat das Beast im Moment auf dem Tacho. Acht Service hat sie hinter sich, etwa zwanzig Pneuwechsel, und unzählige Betriebsstunden. Vor allem letzteres merkt man ihr langsam an.
Heute Nachmittag gab's einen überfälligen Hinterpneuwechsel bei dem mir HD Zürich wieder einmal aus der Patsche half, nachdem ich versäumt hatte, die Profiltiefe am Hinterrad im Auge zu behalten, geschweige denn rechtzeitig eine 180er-Z8 zu bestellen. Dabei mussten wir feststellen, dass der rechte Gabelholm sifft.
Ja, ich weiss der vordere Pneu ist auch durch. Wird am Sonntag gewechselt.

Wohl erst seit heute, denn ich schaue ziemlich direkt auf die Gabel herunter wenn ich fahre, und obwohl die Maschine meistens recht dreckig ist, das Ölgeschmiere auf dem Holm und vor allem die Bremssattelbefestigung ist extrem. Das wäre mir aufgefallen, wenns schon früher schwarz gewesen wäre.
Die Übergangslösung heisst Lumpen drumwickeln und weiterfahren. In der dritten Oktoberwoche geht's dann zum neunten Service.




Beim Pneuwechsel wurde auch gleich ein neuer Beltpulley montiert. Eigentlich hatte ich das Teil bestellt, um es im Winter selber zu montieren, aber wenn das Rad doch schon draussen war...

Die Zähne des alten Pulleys waren inzwischen scharfkantig; überall gibt's silbrige Stellen wo die Beschichtung abgeplatzt ist.  Ein derart eingelaufenes Zahnrad setzt dem Belt natürlich zu. Risse bilden sich zwischen den Zähnen und die Kevlarlagen lösen sich von einander. Die sonst schon kurze Lebensdauer des Belts wird nochmals verkürzt.







 
Krumm wie ein Politiker
Eigentlich hatte ich schon einen Ersatz: ein gebrauchtes Pulley für $30 von E-Bay, die mir der Brüetsch aus den USA zurückbrachte. Nur...


Und darum gab's halt einen brandneuen Pulley für 225.- die momentan noch schön schwarz ist. Diese Zustand wird sich sicher bald ändern.

Monday, September 3, 2012

Alpengrollen 2012

Bei Abfahrt Sommer, bei Rückkehr Herbst, und dazwischen lagen sechs Tage Alpengrollen.

Das Gebiet: Die Dolomiten.
Das Epizentrum: Sporthotel Arabba.
Die Groller: 74 Buells, 1 Hypermotard, 1 KTM und eine alte Kawasaki.
Das Wetter: Sonnig, heiss, sonnig-dann-Regen, Regen, Regen, Regen-dann-sonnig.
Das Fazit: Hueregeil.


Das letzte Mal, als ich in den Dolomiten war, war 2010 bei der Rückreise von Weissensee. Mir hat’s dort irgendwo – den Pass weiss ich nicht mehr – bei einer lockeren Linkskehre geschmissen. Das Moped und ich sind etwa 30 Meter gerutscht, und zwei Tage später kassierte ich einen Rüffel von der Rennleitung weil der Spiegel fehlte, die Schwinge übel zerkratzt und das Beast über und über mit Dolomitendreck bekleckert war. Aber fahren tat sie noch. Ich ebenso, wenn auch mit blauen Flecken von der Hüfte bis zum Fuss.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Dolos sind mit einem Scheissbelag ausgestattet. Ich war vorgewarnt.
Die erste Erinnerung kam am ersten Tag als „meine“ Anfahrtsgruppe – SuperTTimmi, XBanane und ich – den Passo Pordoi überquerten, um zu unserem Hotel zu gelangen. Mir rutschte allpott das Hinterrad weg.
Am nächsten Tag, Mittwoch, machten wir eine 400 km Runde, und ich konnte das Driften üben. Am Anfang war‘s noch ganz lustig, aus der Kurve Gas zu geben, fühlen wie der Heck immer schräger wird und mal abwarten, wann der Z8 wieder greift. Aber auf Dauer isses mühsam. Vollgas liegt nicht drin, und der Grip kommt nicht unbedingt bevor die Strasse ausgeht.
Aber ich will mich nicht zu laut beklagen. Die Z8 hat gute Arbeit geleistet – im Gegensatz zur Pirelli Angel, die ich seit dem Rutscher in 2010 nicht mehr aufgezogen hatte – und wenn wir auch nicht Heizen konnten, wir waren zügig unterwegs. Die Dolos sind wie mein Hausgebiet, nur halt etwa 1000 Meter höher: Kurven ohne Ende, und an jeder Strasse gibt’s Abzweigungen die zu noch mehr Kurven führen.
Essen tut man auch gut, dort bei den Italienern. Das Hotel war einsam Spitze – edle Weine, feine Menüs und gute Bedienung. Die Regentage schlug ich mir mit einem Buch und einen Abstecher (im Bürgerkäfig) nach Venedig tot. Ich fahre ja genug das Jahr durch und komme öfters ins Nasse; da muss ich das nicht auch noch in den Ferien haben.
Die Landschaft ist ganz hübsch; die Parkplatzbelegung auch.

Obwohl ich nicht so viel fahren konnte/wollte wie geplant war ich ganz zufrieden mit dem Ganzen. Das Grollen ist für mich das jährliche Leistungscheck: Da kann ich meine Fortschritte beurteilen und sehen, wo’s noch hapert mit dem Können. Und ich muss sagen, seit dem Grollen 2010 hab ich einiges gelernt und verbessert. Meine Maschine ist auch standfester geworden. Das Beast hatte weder elektrische noch motorische Probleme, wir bauten keine Unfälle, und dass der Rizoma-Spiegel nach 57‘000 km nicht mehr hält, dafür kann die Buell nix. Auch nicht für die ausgebrannte H7, nach 15‘000 km und nur drei Monaten.
Am Sonntag war’s dann schon zu Ende, und die Groller fuhren im Regen ab. Das schlechte Wetter währte jedoch nicht; sobald wir ins südtirolische kamen konnten wir unsere Regenkombis abziehen und bei hängendem Gashand über die Passo del Tonale düsen.
Auer: Regenkombis wieder einpacken.
Den Bernina rauf haben wir etwa 40 BMW Z3s überholt, die Rennleitung hat uns – oder zumindest mich bis am Schluss – verschont, und mir konnte nicht mal der Nebel und das Nieselregen, die mich auf meinem Pass erwarteten, die gute Laune verderben.
Dem Wetter zum Trotz: Das Alpengrollen ist und bleibt ein Muss.

Sunday, September 2, 2012

MotocrossGiant, Teil 2

Dienstag, eine halbe Stunde vor dem Abfahrt ans Alpengrollen (dessen Post morgen folgt), bin ich noch schnell ins Dorf um das zweite Paket von MotocrossGiant abzuholen.


Ich hatte dann grad noch Zeit um den Helm anzuprobieren, und sieh da, es sitzt wie angegossen. Und dass es mit Pistolen und .45er Patronen versehen ist passt mir wie die Faust aufs Auge. Ich habe eine Riesenfreude an der Ware. Die Stiefel sind ein wenig gross, und etwas billig gemacht mit den runden Sohlen, aber egal. Zum anfangen reicht's allemal.

Sunday, August 26, 2012

Es bremst!

Im Februar montierte der Mech eine Braking Wave vorne auf der Uly. Das Pumpen der Originalen hatte mich derart genervt, dass ich das zu Anlass nahm die schönere Braking-Scheibe zu besorgen. Am Anfang war sie auch sehr angenehm und viel besser als das Original.
Vor zwei Tagen, nach einem halben Jahr und etwa dreissigtausend Kilometer, haben wir die Scheibe ersetzt. Sie war nun extrem verzogen und bremste schlechter als jede vorhergehende Scheibe, obwohl die Floaters einwandfrei schafften und das Rad kein Schlag drin hatte. Ich fahre ja meine vierte Buell, und jede hatte Probleme mit der Vorderbremse. Aber als die Braking nachgab wurde wars so schlimm wie nie zuvor.
Die alte Scheibe wurde als Garantiefall an den Hersteller retourniert. Die neue? Ich hatte noch nie so eine gute, geschmeidige Bremse auf einer Buell. Kein Pumpen, kein Zittern in den Händen, kein "klack" beim anhalten.
So kann ich mich richtig freuen aufs Alpengrollen. Mit einer zuverlässigen Bremse die richtig beisst kann ich auch wieder richtig heizen. Am Dienstag ist Abfahrt.

Saturday, August 25, 2012

MotocrossGiant, Teil 1

Heute ist die erste Hälfte meiner Motocrossausrüstung eingetroffen. Brustpanzer von Thor, speziell für Frauen. Goggles und Handschuhe von Fox, und Beinschoner von Shift. Passt alles perfekt, obwohl ich nichts davon anprobieren konnte, da ichs ja im Internet bei einem kalifornischen Laden names MotocrossGiant bestellte.
Die nächste Kiste bringt Jersey, Hosen, Stiefel und Helm. Und dann kann ich wieder auf die Piste. Ich freue mich.

Friday, August 24, 2012

Aufbocken ohne Bock

Beim ersten selbergemachten Vorderpneuwechsel musste ich realisieren, dass ich kein Montageständer für vorne habe. Der Pneu musste aber unbedingt gewechselt werden.
Was tun?
Von oben her raufziehen! Ein Stahlseil ans Geländer der Scheunenrampe befestigt, eine dranhängende Kette mit alten Laken umwickeln und hinter der Buell-Gabel durchführen, und so konnte die Maschine gehoben werden. Pas de problem. Und nein, es hat weder Gabel noch Lenkkopf geschadet.

Der Hund ist beeindruckt. Oder will sie bloss ein Stöckchen?
Die Variante taugt aber natürlich nicht als Dauerlösung. Jetzt wo ich aber eine eigene Garage und Werkstatt habe, gehören Montageständer selbstverständlich dazu.

Forty-Eight

Ich durfte eine Forty-Eight als Ersatzmaschine haben gestern, währenddem das Beast beim 56Tausender-Service war. Ich hab mich - zu meiner Überraschung - schnell mit dem kleinen 1200er angefreundet. Sie gefällt mir einiges besser wie die XR1200 mit ihrer schwammigen Bremse und unpräzisem Fahrwerk.
Nicht, dass die Forty-Eight da besser gestellt wäre. Aber sie ist eh für etwas anderes gedacht - zu relaxen, cruisen, ein bisschen cool in die Welt schauen. Es macht wirklich Spass, einfach mal auf einer breiten Geraden locker die Seele - und die Füsse - baumeln zu lassen.
Die Sitzposition der Forty-Eight ist fast das wichtigste - wenn man so draufhockt ist es egal, dass die Bremse halt nicht sofort ankert. Schräglagen sind nicht wirklich ihr Ding, und mit dem kleinen Tank müsste ich bei meinem 130-km-Pendelweg jeden Tag Benzin nachfüllen. Die Auspüffe müssten unbedingt ersetzt werden - die Originalen tönnen hell und metallisch. Am Lenker würde ich auch was machen, allem voran die beidseitigen Blinkertasten mit einem einzigen Schalter an der linken Lenkerende ersetzen.
Jetzt schwatz ich schon vom Umbauen. Nö, ich kauf mir keine Forty-Eight. Aber ich möcht sie wieder ausleihen können, denn sie hat mir den Reiz vom cruisen gezeigt. Ist nicht zu verachten.

Sunday, August 5, 2012

Blut geleckt

Gestern bin ich zum ersten Mal Motocross gefahren.
Vier Runden, dreimal abgewürgt, einmal hingelegt, und dammisiech, ich hab Blut geleckt.
Ich bin mit einer '06er Husqvarna 450er gefahren. Der Kollege, der mich einlud, hat was von einem 02er erzählt der grad zu einem erschwinglichen Preis zum Verkauf steht. Ich hab um Details gebeten.
Ich muss eigentlich einen Unterstand bauen, eine Werkstatt einrichten, und Geld auf der Seite haben für eine grössere Bestellung vom letzten Jahr. Dieses neue Hobby kommt nicht gerade gelegen. Aber so'n Virus wird wohl gleich unheilbar sein wie meine bestehenden Krankheiten Vielfahren und Fightern. Da ist Widerstand zwecklos.

Saturday, July 21, 2012

Halbe Hunderttausend

Die 50t-Marke geknackt und nicht mal was bemerkt.

Die Uly hat nun alle drei ihrer Vorgängerinnen hinter sich gelassen was Laufleistung betrifft. Insgesamt hab ich jetzt 140,000 km auf Buells gemacht. Als ich die erste, die silbrige '06er XB9SX die jetzt bei Keppi gefightert wird, im Oktober 2007 entgegennahm hätte ich mir nie vorstellen können, was das Motorrad allgemein und die Marke im speziellen in meinem Leben bewirken würde.
Bin gespannt auf die nächsten fünfzigtausend Kilometer.

Monday, July 16, 2012

Lastesel

Nicht das Beast. Da passen keine Koffer dran und es bleibt keine Tasche angegurtet.
Aber ich, ich shoppe gern. Baumholder und Ramstein waren wieder angesagt. Hab zwar weniger gekauft als beim letzten Mal, dafür grad alles nach Hause geschleikt, doppelt beladen mit zwei Rucksäcken. (Letztes Mal liess ich eine grosse Kiste bei den Bekannten, voll mit Ware, welches nicht in den Rucksack passte.)
Überraschenderweise ging's besser als letztes Jahr. Ich weiss nicht, ob der 70-Liter-Rucksack leichter war; jedenfalls hatte ich nicht die Rückenschmerzen die mich bei der letzten Rückkehr dazu zwangen, alle 50 km anzuhalten und abzusteigen.

Das Wetter am Freitagabend war wechselhaft. Ich fuhr etwa zweieinhalb Stunden, teilweise im leichten Regen, bis knapp vor Offenburg. Dort nahm ich dann ein Zimmer im Landgasthof Kranz. Sehr zu empfehlen: freundliche Wirtin, schöne und komfortable Zimmer, Wetterschutz für die Maschine und gutes Essen.
Am nächsten Morgen regnete es immer noch, oder wieder, leicht. Bis zur französischen Grenze bei Strassbourg blieb ich einigermassen verschont von der Nässe. Dort holte mich der Regen ein, und zwar deftig. Pariser angezogen und so schnell wie möglich (auf Hauptstrassen; Autobahn ist mühsam) nach Norden. Erst in Rehweiler, ca. 30 km vom Ziel, konnte ich den Regenkombi wieder abziehen.
Heute konnte ich die rund 500 Kilometer nach Hause im Sonnenschein abspulen. Es ist aber nach wie vor viel zu kalt für Juli.
Bei meiner Ankunft kontrollierte ich mein Vorderpneu. Die Gummis sind seit den Pyrenäen drauf, also über 6000 km auf dem vorderen. Zu meiner Überraschung zeigt's noch Profil im legalen Rahmen; bis 1000 km liegen noch drin.
Ich glaube, Michelin hat wieder meine Beachtung. Hab die Marke mit dem PiPo abgeschworen, nachdem ein Satz nach 2000 km (also zwei Wochen) fertig war. Aber diese neuen Pilot Roads sind eine feine Sache.

Sunday, June 17, 2012

Grünstich

Eigentlich hätte der Basilisk bis zum Alpengrollen Ende August fertig zusammengebaut, über die Grenze gebracht und von der MFK abgesegnet (Ha. Haha. Ui.) gewesen sein.
Aber dann hat der Keppi Crazy Skull auf der Spreewaldrennstrecke einen spektakulären Powerdrift mit anschliessendem Abflug hingelegt und dabei der linke Fuss fast und der rechte Fuss ganz kaputtgemacht. Das Basiliskenprojekt ist noch in Einzelteile. Und weil Keppi die nächsten zwei Monate auf Krücken rumhumpelt ist definitiv nix mit Fighter abholen im Juli.
Basilisk-Puzzle


Oh well. Er regt sich mehr drüber auf wie ich. Und Fortschritte macht's trotzdem. Letztes Jahr hatte ich Eva den Perazzi-Katalog gegeben und dabei eine bestimmte Gravur einer Bockdoppelflinte ausgewählt als Vorlage fürs Lackdesign. Eva hat die Gravur am PC auseinandergenommen und einzelne Elemente - etwa 10 Stück - zu einer Vorlage vereint. Ein Riesenaufwand. 


Währenddem wurden Rahmen, Schwinge und Fussrasterplatten lackiert. Der grüne Rahmen ist der grosse Clou an dem Bike, denn farbige XB-Rähmen gibt's sehr wenige und grüne gar keine. Und das grün ist wirklich schön und satt geworden. Findi huere guet.

Der GFK hat auch ihre Basisfarbe bekommen.  Und obwohl ich den Ton letztes Jahr selber aus einem Beispielfächer ausgewählt hatte hab ich's im ersten Moment, wo ich's auf der GFK sah, ziemlich komisch gefunden. Eigentlich wollte ich die Verschalung fast weiss haben, nur mit einem ganz leichten Grünstich. Der leichte Grünstich ist halt etwas deftiger ausgefallen. Aber nachdem ich gut und gern eine halbe Stunde die Assemblage studiert habe find ich's gar nicht übel. Die Ranken werden keine weisse Umrandungen haben, und alles unterhalb vom Rahmen wird schwarz. Da hätte weiss einen zu groben Kontrast gegeben, glaub ich.

Das Bike wird geil. Absolut unüblich - kein Alles-Schwarz, kein weiss, keine Totenköpfe, keine Racing Stripes, und in Farben die man auch bei anderen Marken nie auf der Strasse sieht. Also Grade A auffällig. Und wenn andere sich dabei zuerst mal am Kopf kratzen so gibt's gar kein passenderen Fighter für mich.

Die To-Do-Liste ist aber noch lang, und wer weiss, was noch dazukommt.
  • Frank Parts Lufthutzen umformen, damit sie die Formen des Airbox Cover und Bugspoiler folgen.
  • Maske lackieren und Rankendesign ausbeindeln.
  • Hecklifter an Streben anschweissen
  • Tankdeckel, Heckstreben, Fenderhalter und Gabel schwarz eloxieren
  • Motorblock mit Crinkle Black einfärben
  • Zünddeckel mit "Basilisk"-Schriftzug
  • Elektrik in Lenker verlegen
  • MotoGadget Mini-Tacho
  • Chip-Key-Anlasser
  • Motorbeleuchtung
  • Undertray umformen
  • Felgen pulvern und Rankenakzente drauflackieren
  • Achsspitze
  • Ledersitz mit Lasergravur
  • Schwinge mit Rankenakzent versehen
  • 45er-Krümmer polieren

"Merken's nit," sagt der Keppi.

Monday, June 4, 2012

Furkajoch

Am Samstagnachmittag noch kurz eine Tour ins Allgäu zu Manfred's Bikermühle. Auf direktem Weg anderthalb Stunden; ich habe mit zwei, zweieinhalb gerechnet. Schlussendlich waren's vier, weil ich lieber der Nase als einer Karte nachfahre. Und wenn unten am Pass "gesperrt" steht ist die Strasse oben tatsächlich nicht befahrbar. Blöd.

Sunday, June 3, 2012

Pyrenäentour 2012

Sechzehn Tage Töfffahren, 6000 Kilometer, sechs tolle Leute - bessere Ferien gibt's gar nicht.
Am Auffahrtdonnerstag um 9 Uhr hab ich Den Zürcher auf dem Albispass getroffen und ab ging's nach Bern. Das Beast hatte seit einer Woche einen neuen Satz Conti RoadAttacks aufgezogen, und vor zwei Tagen hatte ich eine Hecktasche gekauft. Ich versuchte zum ersten Mal eine Töfftour ohne alles Gepäck auf dem Rücken zu tragen. Ging vorerst auch gut.
In Bern holten wir den Röster ab; am Wochenend sollten uns die anderen drei in St. Cyprien treffen; sie würden mit dem Transporter anreisen.
Wir waren nicht mal ausser Landes als sich der erste Riemen meiner Hecktasche losflatterte. Toll. Röster ist auch Segler und machte die Sache wieder fest, aber in St. Cyprien ging ich mein Gepäck nochmal durch, nahm alles raus was ich nicht wirklich ums verrecken täglich definitiv brauchte - der Grossteil war Werkzeug und Ersatzteile - und fuhr dann nur mit dem Rucksack. Das Beast ist vielleicht eine Ulysses aber als Lastesel tut sie sich schwer.
Roter Vermouth und Abendsonne im Schloss Cardona.

Das Wetter war bei Abfahrt gut aber nicht grossartig; sie verschlechterte sich dann am Wochenende. Am ersten Tag gingen bei mir die Hinterradlager kaputt. Die Herren liessen sich den Ferien dadurch nicht vermiesen, machten 100 km kreuz und quer durch Lyon und fanden tatsächlich passende Lager, da der grosse Harley Mech sie nicht hatte. "Suitable for Mercedes-Benz" stand auf den Schachteln. €30 für zwei.
Bin ich froh um gute Freunde.
Es folgte grober Ölverlust beim M2 des Zürchers, was allerdings auch genug eingedämmt werden konnte um uns die rassige Weiterfahrt zu erlauben. Buell halt. Zwischendurch möchte man die Dinger schon bitten doch kurz auf BMW zu machen und mit den Faxen aufzuhören. Aber wenn die Problemanfälligkeit... Pardon, der Charakter nicht wäre müssten wir auf Ducati oder Moto Guzzi umsteigen. Gehört sich schon so.
Am Samstagabend nieselte es als wir - die Schraubergruppe - in St. Cyprien eintrafen wo sich die Busgruppe bereits bereits einquartiert hatte. Am nächsten Morgen war der Himmel immer noch grau. Wir hatten eigentlich bis in der Nähe von Barcelona gewollt, kamen aber nicht so weit. Wir verbrachten zwei Nächte in Cadaquès weil es sich schlichtwegs nicht lohnte, weiterzufahren. Röster und ich fanden am Montag etwas Sonne an der südliche Costa Brava; dafür war das Essen hundsmiserabel. Ab Dienstag lachte endlich die Sonne und die Ferien fingen so richtig an. Wir feierten das mit einer Übernachtung im Parador Schlosshotel in Cardona.
Für Den Zürcher war's dann aber bald auch wieder zu Ende: Beltriss. Er erlebte seine eigenen Abenteuer beim besorgen eines passenden Belts mit 133 Zähne, und nachher noch Vorderradlager, während wir weiterfuhren. Ich übernahm seine Aufgabe als Road Captain bis er in der zweiten Woche wieder zu uns stiess.

Am Freitag musste die Busgruppe wieder nach St. Cyprien, da waren's nur noch zwei kleine Buellfahrer. Röster und ich widmeten uns der Kultur: San Sebastian, Bilbao und Pamplona. 
Kilometer 300, oder so, zwischen San Sebastian und Bilbao.
Zwischen ersteren zwei Städte liegen 70 km Luftlinie - wir machten 400 und kamen in einer Stadt an die voll im Fussballfieber war. Jeder trug rotweisse Shirts oder Schals; Café-Tische waren rot-weiss gestreift; sogar Autos in den Schaufenstern wurden mit den Stadtfarben dekoriert. Es galt Bilbao gegen Barcelona. Barca gewann - natürlich. Auch recht - so konnten wir ausgeruht in den Freitag starten. Das war wichtig, denn am Mittag tauschten wir die Maschinen, und ich kam nudelfertig in Pamplona an. Eine S1 braucht schon ab Werk rechter Körpereinsatz beim fahren. Rösters S1 macht mit breitem, flachem Lenker gleich doppelt so viel Arbeit. Dafür hatte Röster einen gemütlichen Nachmittag auf dem breiten Sattel und sanften Fahrwerk des Beast.
Ich achtete nachher darauf, dass wir vermehrt Pausen machten.
Am Samstag trafen wir Den Zürcher dann in Lourdes; es ging langsam wieder Richtung Schweiz. Der Zürcher besuchte am Sonntagmorgen noch die Quelle des Wallfahrtsortes während Röster und ich Kurven wetzten. Und zwar dermassen, dass wir Mitte Nachmittag feststellen mussten, dass der Hinterreifen des S1 bis auf die Karkasse runtergefahren war. Frankreichs Bergstrassen sind mit einem Belag bedeckt der sich richtig in den Pneu verbeisst. Ich mag's nicht weil man darauf Kies und Splitt - und von dem Zeug gibt's in Frankreich viel zu viel auf den Strassen - kaum erkennen kann. Und es frisst wirklich saumässig Gummi. Vorläufiger Endstation: Seix.
Irgendwo im Aveyron
Mein Vorderfinken war auch ziemlich runter, also gab's am nächsten Tag grosses Pneuwechseln. Röster wechselte gleich beide; das Beast bekam vorne ein Pilot Road 3. (Hinten auch, ein Paar Tage später.) Wir trafen am Abend dann Den Zürcher in Carcassonne.
Fliegen, Öl und Dreck. Hat hart gearbeitet in den Ferien, das Beast.
Dort liessen wir's bleiben mit der Kultur und kamen am nächsten Morgen zeitig auf die Strasse. Der Zürcher übernahm wieder als Road Captain und wir waren plangemäss am Freitagnachmittag in Bern, wo wir uns verabschiedeten.
Nach Hinterpneuwechsel in Thun und Heimfahrt auf Umwegen - versteht sich - war's bald 21 Uhr, als das Beast und ich vor der heimischen Garage standen. Ich hätte locker noch eine Woche anhängen können, aber am Samstag war Dienst angesagt, und morgen geht's wieder normal zur Arbeit. Wahrscheinlich im Regen.
Macht nix. Die spanische Sonne wird mir noch eine ganze Weile in guter Erinnerung bleiben.


Sunday, May 13, 2012

Service auch am Sonntag

Ich wollte heute eigentlich den Belt auf dem Beast wechseln, zusammen mit dem Brüetsch. Der jetzige Antriebsriemen hat 24'000 km hinter sich und zeigt Risse auf der Oberfläche und Verfransungen am Rand. Eigentlich sollen die Dinger bis zu 60'000 km halten - hab ich zumindest irgendwo gelesen - aber meine reissen in der Regel nach 13 bis 20 tausend km und meistens im Frühling. Ich trau diesem nicht die 4500 km in den Pyrenäen und Spanien auszuhalten. Lieber vorher wechseln.
Nur hatte mir mein Mech leider der falsche Belt besorgt, und zwar derjenige mit 128 Zähne, der auf die Lightnings und Firebolts passt. Die Uly und die Ss haben längere Schwingen und benötigen 135-Zahn-Riemen.
Grummeln, fluchen, überlegen, wo man wohl ein Uly-Belt noch bekommt. Am Donnerstag fahren wir ab; montags haben sämtliche HD-Händler geschlossen und es paltet eh keiner Buell-Riemen auf Lager.
Ich habe eine Natelnummer von Daniela von HD Zürich. Es widerstrebt mir zwar, Leute an einem Sonntag zu stören, aber das war ein Notfall. Ich sandte ihr ein SMS und dachte, das ist sicher ein Geschäftsnatel; vielleicht sieht sie's am Montag und kann ein Paar Minuten an ihrem Ruhetag für mich investieren damit ich doch den richtigen Riemen bekomme.
Nach fünf Minuten hatte ich eine Antwort. HD Zürich gibt alles; ich bekomme morgen Bescheid.

Töfffahrer fluchen gerne über Mechs; Buellfahrer umso lieber über Harley-Mechs. Aber ich muss sagen, HD Zürich imponiert mich immer wieder mit ihrem tollen Service. Ich bin seit fünf Jahren Kunde und seit fünf Jahren zu 100% zufrieden.

Sunday, April 29, 2012

BL02 FID

Am Donnerstag schaffte ich es mit dem Beast endlich in die MFK. Eigentlich hatte ich schon am Montag der vorhergehenden Woche einen Termin, aber bei Minustemperaturen, Eis auf der Strasse und Schneefall kann nicht mal ich Töff fahren. Hat mich ziemlich genervt, denn die 60.- musste ich trotzdem zahlen und das sind drei Mal tanken.
Es ging darum, Lenker, Bremsscheibe und Riser einzutragen. Den Spiegel erachteten sie als "nicht ideal," aber da gibt's nix zu motzen denn das Teil ist legal. Und für den Remus hab' ich einen Beiblatt - ob jetzt 6BB6 57 drauf steht oder nicht.
Die eigentliche Eintragung lief problemlos, wenn auch etwas pingelig. Die Bescheinigung für die Braking Wave Bremsscheibe ist explizit auf die Scheibe Nr. BL02 FID ausgestellt. Der Experte musste einige Minuten suchen, bis er die eingestanzte ID fand, und dann war sie auch noch teilweise durch eine Schraube bedeckt. Vernünftigerweise beharrte er nicht darauf, die Schraube zu entfernen, um alle sieben Stellen ablesen zu können. Im Ernst, ich kenne keine andere Töffmarke die serienmässig Perimeterbremsen haben, und Braking stellt für kein anderer Typ entsprechende Scheiben her. Da kann man wohl davon ausgehen, dass so ein Umbau kein Sicherheitsrisiko birgt.
Den Lenker und die Riser haben sie dann gleich zu zweit mit dem Messband kontrolliert. Gab natürlich nix zu beanstanden. Ich hab jeweils brav mitgemacht bzw. den Mund gehalten. Diese Experten müssen mir im Sommer den Basilisken absegnen, und wenn's eine Einzelabnahme braucht. Bin schon gespannt auf die Übung. Wenn sie schon mit einem 08/15-Rizoma-Spiegel unzufrieden sind, was sagen sie dann bloss zu einer Fighter-Maske, aufgebohrtem Motor, 45er-Krümmer oder versteckter Bremssattel?
Aber da schauen wir dann im Sommer. In der Zwischenzeit geniessen das Beast und ich den Frühling in vollen Zügen.

Saturday, April 21, 2012

Schmelzete

Na endlich.
Für Freitag werden 21°C vorhergesagt. Hoffentlich freu ich mich nicht zu früh.

Sunday, April 8, 2012

Osterschnee

Gestern:
Heute:

Sauwetter, verdammtes.