Saturday, December 28, 2013

Knotenkrümmer

Seit gestern ist der Mocken des Beast beim Lucky. Und beim Lucky ist auch dieses Kunstwerk:
Voll geil.

Saturday, December 14, 2013

Gefrorener Boden

Der Brüetsch hat sich letzte Woche eine eigene Cross-Maschien besorgt: eine Husky 510. Gestern holt ich Buster vom Zachmann in Diessenhofen. Bei ihm wurde der Motor komplett revidiert: Zylinder, Kolben, Pleuel, Kurbelwelle, Steuerkette, sämtliche Dichtungen... Also sollte die Suzuki gut sein für die nächsten 60 Stunden.
Heute wollten wir dann unsere kleine Dreckwühler mal auf der Bernhardzeller Piste ausprobieren. Die Vorhersage sprach von kalten 2°, aber immerhin mit Sonnenschein.
Ja, schmarrn. 
Geschneit hat's, und geregnet, und der Boden war steinhart gefroren. Die steilen Stellen waren reines Glatteis, kaum zu Fuss zu bewältigen, geschweige denn mit Stollenpneus. Die Piste war voller tiefer Furchen und braune Wasserrinnen; dort wo der Regen wirkte war über die gefrorene Schicht dicker, klebriger Schlamm.
Abgesehen von einem Quadfahrer, der in der Pause dann wieder ging, hatten wir die Piste für uns.
Der Brüetsch mit seinem schweren Pinto (hab ich so benamst wegen den schwarz-weissen Flecken) hatte nicht so Spass. Ich für mein Teil bin glaub noch nie in meinem Leben so langsam gefahren, aber ich find's richtig lustig, allein auf der Piste zu sein, und das ewige rumrutschen, auf-die-Fresse-fliegen, nix-springen-können fand ich komischerweise gar nicht übel. Ich musste ziemlich bald einen neuen Kupplungshebel montieren weil mir das Vorderrad nach einer Rechtskurve in eine Furche kam und ich einen geilen Highsider zum Besten gab, den Hogger durab... Nachher hab ich die steilen Abschnitte weggelassen und immer die Abkürzungen genommen.

Der neue Motor des Knochenbrechers brabbelt wunderbar, und beim Ankicken hatte ich kaum noch Probleme. (Und wenn, dann war's weil die kleine Suzuki heiss lief oder halt versoffen war weil sie am Berg gelegen war. Der Pinto hat ein Elektrostarter - funktioniert zwar auch, aber ich ziehe das mechanische definitiv vor. Kalt wurde es mir auf alle Fälle nicht, so mit kicken, stehen, auflesen, rauf- und runterstossen...
Wie gesagt, meine Fahrkünste wurde diesen Nachmittag nicht besser, aber ich glaube, solche Sessionen auf grottenschlechtem Boden sind nicht nutzlos. Wenns den Winter durch so weiter geht werde ich im Frühling, wenn die Piste mal wieder trocken ist und gut befahrbar, plötzlich viel schneller unterwegs sein, weil es mir so einfach und problemlos vorkommt.
Auf der Strasse ist das immer so. Nach einem Winter auf kalten, glatten Strassen, fahre ich in den ersten warmen Tagen plötzlich so als könnte mir gar nichts mehr passieren, denn der Asphalt ist ja warm und die Gummis kleben und die Finger frieren nicht mehr.
Jetzt sind die beiden verschlammte Viecher in der Talgarage. Ich wäsche sie morgen, wenn ich wieder was sehe.
Für das, dass ich kaum fahren konnte, war's ein richtig lustiger Tag. Und das mit einer ganzen Piste zum eigenen Gebrauch, na, an das könnt' ich mich gewöhnen.

Thursday, December 12, 2013

Angel Eyes

Blue eyes
Die alten Scheinwerfer waren nicht mehr wasserdicht, also hab ich ein Paar smokey LED Augen aus den USA kommen lassen für meinen guten alten Süffel. Sie sind sogar legal, da er ja Typenschein X hat.
Augenhöhlen
Der Einbau dauerte gut fünf Stunden, bis in die Nacht hinein. Brüetsch und ich mampften unser Abendessen halt so nebenbei.
Znacht und Schrumpfschläuche
Die mitgelieferten 9006-Glühbirnen sind nicht so hell wie die alten 9007er, und ich brauche orange 3157er für die Blinker weil weiss weder klar sichtbar noch legal ist. Ein lastunabhängiger Relais ist bestellt und unterwegs. (Vorher blinkten drei Lämpli pro Blinker, jetzt nur einer.)
Aber das sind kleine Sachen. Sieht auch so richtig scharf aus, der Süffel.
Nettes schwarz

Sunday, December 1, 2013

Voll abgehangen

Vor drei oder vier Wochen hab ich das Beast nach einer ganz normalen, ziemlich kalten und sogar nassen Ausfahrt eingestellt und seit dem nie wieder angelassen. Nun hängen Rahmen und Gabel von der Decke; die Schwinge steht in einer Ecke und der Motor hockt einsam auf dem Arbeitstisch. Innerhalb von vier Stunden wurde aus einer funktionierenden Maschinen ein Trümmerhaufen.

Okay, ganz so schlimm ist es nicht. Zwischen Weihnachten und Neujahr bringe ich den Motor zu Lucky für eine Komplettrevision. Mein Mech machte mir eine Offerte über 7000.- für die Auffrischung, ohne Kurbelwelle. Das kann ich mir nicht leisten, und ich glaube eh, dass die Kurbelwelle auch nicht mehr ganz gesund ist. Ich will, dass der ganze Mocken auseinandergerissen und jedes Teil kontrolliert wird. Netterweise erklärte sich der Brüetsch bereit, mir beim Ausbau des Mockens behilflich zu sein, damit ich's dann dem Lucky bringen kann.



Gestern kam das Beast zuerst mal in die Werkstatt, die dummerweise im UG ist. Zum reinkommen gibt's nur eine Treppe und die Türe befindet sich rechts davon. Mit Hilfe sämtlicher anwesenden männlichen Familienmitglieder (bin immer wieder froh, dass ich keine Schwestern habe) wurde die Buell vorsichtig hinderschi über Bretter runtergerollt, um die Ecke gehievt, und auf den Tisch gebracht. Lift wäre praktischer, aber mit fünf Leute geht's auch. Nachdem sie an ihrem Platz kam haben der Brüetsch und ich die kleinen Arbeiten erledigt: GFK-Teile abmontiert, Fussrasterplatten weg, Hinterachse gelöst, und zum Schluss das Öl abgelassen, damit es über Nacht austropfen konnte. (Wir haben den Motor schliesslich nicht warm laufen lassen, bevor wir die Ölschrauben rausnahmen.)

Nimmt mich Wunder, wann das Getrieböl zum letzten Mal kontrolliert wurde. Für was bringe ich die Karre all' 8000 km in den Service?
Links das Getriebeöl, wie Kotze. Rechts Motorenöl, der ja alle 3000 km neu ist...

Und der Dreck. Mensch. Überall Öl und Ablagerungen und Staub und tote Viecher. Was sich in 91'500 km alles so ansammelt.
Solch schwarze Öl/Dreck-Ablagerungen gibt's vom Zünddeckel bis hinten.

Heute, Sonntag, kam dann der Rest dran. Sämtliche Leitungen abhängen, hinten von einem Dachbalken hochrätschen damit wir die Schwinge abmontieren können, noch mehr Leitungen entdecken zum abkoppeln, laufend Dreck und Öl und Staub abwischen und wegblasen, die wichtigen Bolzen lösen, wieder Leitungen abhängen und dann zum x-ten Mal kontrollien, dass auch alles frei ist... Und gaaaanz vorsichtig den Motor absenken.



Der Brüetsch meinte, es sei wie in alten Zeiten: künstliches Licht, kalte Finger, überall Dreck und 'nen Töff aufm Tisch. Jawohl. Da könnte man glatt sentimental werden








Alles verlief ohne Komplikationen, ohne Schaden, ohne Frust und ganz nach Plan, was ja ziemlich selten vorkommt. Nun, bis im April oder Mai, wann auch immer der Motor fertig ist, bleibt der Rahmen als Deckendeko hängen.

Saturday, November 16, 2013

Ausflug einer alten Dame


Diese alte Dame wurde heute, wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem halben-jahrhundertjährigen Leben, huckepack genommen. Dort wo sie hinkam stand der Benelli vom Brüetsch und der Benelli sollte eben wieder nach Hause. Klar, man hätte die BMW raus- und die Benelli heimfahren können. Aber Bacchus ging eh in die Richtung und es ist kalt, erst recht auf so 'nem betagten Moped aus der Zeit als BMW noch nix von Heizgriffen wusste.


Auf der Autobahn hat uns dann einer mit einem älteren 3er BMW Daumenhoch und grossem Grinsen gezeigt. Mit ner GS wäre das wohl nicht passiert...

Sunday, November 10, 2013

Winterfest

Bacchus kam am letzten Mittwoch zurück aus Serbien. Anfänglich konnte ich ihn nur im Licht einer Taschenlampe bewundern, aber auch so konnte ich das Gold im Schwarz sehen. Im Sonnenschein hat er einen markanten Bronzestich, und beim fahren ändert sich die Farbe; teilweise könnte man meinen, dass er ganz in Gold lackiert wurde. Wirklich eine lässige Farbe.
Beachte den Stossdämpfer. Von Rost und Dellen keine Spur.
Bei mir ist der Schnee zwar noch nicht angekommen - im Moment windets und regnets nur. Aber gemäss Vorhersage solls heute noch weiss werden bei mir. Seit gestern rollt der Dodge auf Winterpneu, und die BMW ist unten in der Talgarage. (In diesem Bild ist sie nicht kaputt. Hab sie bloss huckepack genommen um sie in die Garage bringen zu können. Muss zwar den Starterknopf checken; irgendwo ist einen Wackel oder ein Kurzschluss. Aber laufen tut sie. Eigentlich.)

Seit zwei Wochen steht auch die Zeltgarage; so bin ich jetzt wirklich parat für den Winter. Ich werde schauen, dass das Zelt dieses Jahr regelmässig von Schnee befreit wird; dann sollte sie bis Ende der Schneesaison stehen bleiben können.
Wäre natürlich schön, wenn sich das Wetter weiterhin mit Regen zufriedengeben würde, statt Schnee... Jetzt kommt sogar noch die Sonne raus. Schneeloser Winter - das passt mir schon gut.

Monday, October 28, 2013

Es geht wieder los...

Die Buell ist zwar noch nicht beim Mech - hab noch keine Infos zu den drei Revisionsvarianten - aber weil's aber heute Nacht kalt und nass und unangenehm wird hab ich am Abend die BMW geholt.
Angesprungen ist sie. Immerhin. Nach etwa zwei Kilometer musste ich allerdings feststellen, dass der Vorderpneu halb platt war. (Sollte wohl froh sein, dass es nicht das Lenkkopflager war, oder eine beschädigte Achse...)
Ich konnte den Pneu füllen und heimfahren, aber ich hab das Gefühl, dass der Gummi irgendwo leckt. Wenn das Ding morgen platt ist...
Es heisst ja, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, aber ehrlich. Ich dachte, ich hätte letztes Jahr die Fehler an dem Ding ausgemerzt. Müsste echt nicht sein, dass ich grad am ersten Tag das erste Problem bekomme.

Monday, October 21, 2013

Goldglitzer

Ich fragte den Brüetsch, ob er nicht weitere Föteli vom Lackierer erhalten habe.
"Nö."
"Och."
"Ey, wenn man vom Teufel spricht..."
Und tatsächlich, innerhalb von fünf Minuten hatte ich neue Bilder. Und ein riesiges Grinsen im Gesicht. Der Goldglitzer im Schwarz ist noch schöner als erwartet; richtig stark!
Die Ladefläche wurde auch sauber renoviert. Der Rhino-Anstrich wird die Strapazierung durch Dreck, Wetter und Motocross-Beladung viel besser aushalten als der alte Schaumstoffbelag.
Der Lackierer bekommt ein Bonus. Nur schon wegen dem Arbeitsethos. Ich hab' so 'ne Freude. Kanns kaum erwarten, meinen Süffel in echt bewundern zu können.

Sunday, October 20, 2013

Custom-Messe Dornbirn

Schönes Blau, zuviel Politur, dafür NOS. Gefällt mir.

Eingelassenes Instrument. Sauber.

Scharfer Heck. Will haben.

Coole Jungs.

Guck auf die Gabel. Einzigartig, ergo cool.

Perimeterbremse auch am Hinterrad. EBR-Scheibe? Auf alle Fälle cool.

Viele Retro-, Bobber- und Chopperumbauten.
Zwei kleine Hallen, nicht viel los. Als Ziel für eine kurze Töfftour hat's aber gut gereicht. Gekauft hab' ich nix, obwohl ein Stand Kleider von Metal Mulisha anbot. Eine Bestellung von Motocross Giant ist unterwegs; ich muss nicht schon wieder shoppen. Ausserdem ist der Sommer vorbei; T-Shirts brauch ich erst nächstes Jahr wieder.
Überhaupt wurden hauptsächlich Klamotten verkauft. Teile gab's kaum zu begutachten. Dafür einzelne kleine Customizer mit ganz hübschen Beispielbauten wie die oben.

Sunday, October 13, 2013

Wednesday, October 9, 2013

Gelbsucht

Aha. So sieht der Bacchus also innen aus. Nicht schön. Sie haben das Schweizer Salz wirklich nicht gern, die Ami-Karren.

Ich hab die ersten Bilder vom Lackierer bekommen. Er hat viel Arbeit vor sich. Und ich krieg für meine €2000 einen unglaublich guten Deal.
Ach, und das Rostloch in dem Radkasten hinten links?
Das Loch gibt's nicht mehr.

Ich denke, der Süffel ist dort unten gut aufgehoben. Aber ich freu mich drauf, ihn wieder zu haben, denn morgen kommt der erste Schnee.

Friday, October 4, 2013

Balkan Tour - Bosnien-Schweiz

Schönes Montenegro über die Bucht von Kotor.

Der Süden von Bosnien gefiel mir landschaftlich sehr - weisse Berge, karge Steingebiete und kleinwüchsiges, knorziges Grünzeug. Es ist sehr wild und einsam, ohne viele Bauten oder Strassen. Je weiter wir nach Norden fuhren desto mehr kamen wir in Dörfer und Städte hinein. Um 1700 hielt der Brüetsch beim Motel Carousel an und meinte, er habe genug für heute.
Er hatte einen guten Riecher, denn der Betreiber des Motels hatte mal im Aargau gearbeitet und so konnte wir normal Schweizerdeutsch mit ihm reden. Das Zimmer war sehr gross, sehr günstig, und sehr schön. Essen konnten wir gleich im Restaurant unten, wo unter anderem einheimische Spezialitäten mit viel Fleisch serviert wurden. Zum Abschluss gabs einen hausgebrannten Slivovic.
Während unserer Nacht in Bosnien regnete es heftig. Unser Glück hielt aber noch und am morgen war der Himmel trocken, wenn auch verhangen. Wir wollten am Abend möglichst viel von Slowenien hinter uns haben.
Diese Kirche stand neben einer Strasse welche die geilsten Kurven der ganzen Reise aufwies, voll auf die Buell ausgelegt, wie ein etwas breiteres Albtal. Die Kirche ist riesengross und wenn sie fertig wäre, mit Buntglas und Orgel und Innenausbau, wäre sie noch eindrücklicher. Schwierig zu sagen, ob die Bauarbeiten bloss in einer Pause stecken oder ganz abgebrochen wurden. Wir sahen allgemein viele Gebäuden im Balkan, die halb- oder dreiviertelfertig stehen gelassen und so benutzt wurden.

Nach einer Fotopause preschten wir weiter, immer nach Nordwesten. Ab und zu kamen wir in Regentropfen, und die Wolken am Himmel wurden immer dichter.
 
In Kroatien waren wir nicht lange - es ist auch landschaftlich nicht viel anders als Slowenien, nur teurer und mit mehr deutschen Wörtern.
In Slowenien wollte der Brüetsch Ljubljana umfahren aber wir endeten zuletzt doch in der Stadt. Die Hotels dort waren ihm dann alle zu teuer also wählten wir ein Kaff ausserhalb der Stadt, Vrhnika, und fanden eine nette Bleibe, sobald wir ab der Autobahn kamen. Das Hotel hatte auch ein gutes Restaurant drin, also mussten wir an dem Tag kein Fuss mehr vor der Türe setzen. Die Mopeds waren hinter dem Haus in einem Gässchen hinter einem Gittetor eingeschlossen.
Schwertfisch-Carpaccio
Starker Regen begrüsste uns am nächsten Morgen. Wir verwarfen unsere Pläne für eine schön geschwungene Abreise aus Slowenien, da das Wetter um Mitte Morgen nicht besser wurde. Vignetten gekauft und ab auf die Autobahn, nach Italien und durchgehend bis Tolmezzo. Dort, gerade rechtzeitig um die geilen Kurven des Belluno-Gebiets richtig ausfahren zu können, wurde es trocken. Ich war patschnass. Meine wasserdichte Icon-Stiefel sind nix dergleichen, und meine Regenhosen lassen auch irgendwann durch.
Aber egal, solange man durch derartige Serpentinen fegen kann...

Am Jauchenpass kamen wir dann in dicken Nebel der auf der Passeier Seite zu Regen wurde. Also doch nix mit ganz austrocknen. Oh well.
In St. Leonhard nahmen wir ein Hotel zum letzten Mal und breiteten unsere Klamotten aus in der Hoffnung, dass sie am nächsten Morgen einigermassen trocken sein würden.
Es sollte nicht sein - meine Rokkers und meine Stiefel waren am Montag immer noch nass. Da wir nur noch etwa 250 km zu fahren hatten war's jedoch erträglich.
Es regnete den ganzen Tag. Wir fuhren nach Meran, durch Meran trotz dem dichten Arbeitsverkehr, nach Müstair. Home sweet Switzerland. Über den kalten Ofenpass, in Zernez heisse Schokolade getrunken, über die Albula runter nach Davos. Hauptstrasse nach Landquart und ab nach Hause.
Mei, war ich froh, meine eigene Haustüre aufschliessen zu können und aus dem Nebel und Regen herauszukommen. Und sehr glücklich, dass ich die Heizung vor meiner Abfahrt doch angelassen hatte.
Es war eine lange, spannende, deftige Reise gewesen. Das Beast war bis heute Abend mehr grau als blau und mir schmerzt die linke Schulter immer noch ab und zu. Was für ein Erlebnis.


Balkan Tour - Mazedonien-Montenegro


Von Greichenland sind wir zurück nach Mazedonien. Dieses Mal blieben wir auf den Nebenstrassen.

Das Land gefällt mir sehr gut. Sehr grün, sehr hügelig, viele Kurven in den schönen Strassen. Die Leute sind nett und die Umgebung relativ sauber.
In Ohrid, unsere Destination am Mittwoch, standen wir an einer Ampel und überlegten, ob wir nach links oder rechts fahren sollten um ein Hotel zu finden.
Da radelte einer zum Brüetsch, gab ihm ein Flyer und bot in gebrochenem Englisch an, uns seine Fremdenzimmer zu zeigen, "with motorcycle parking!"

Tatsächlich konnten die Mopeds sicher eingeschlossen werden, und für €25 bekamen wir eine kleine, neu renovierte Wohnung, und den Tipp, dass gerade um die Ecke ein tolles Restaurant stand. Dort haben wir Znacht und Zmorge gegessen. Nach einem heissen Tag im Sattel liess wir Getränke, grosse Salate, 1 Kilo gemischtes Fleisch, und zum Dessert in Schokososse getränkte Pfannkuchen auftischen. Die Bedienung konnte nur wenig Englisch und wir kein Mazedonisch, aber wir verstanden uns gut und waren ganz zufrieden mit dem Essen und Service und überhaupt mit allem. Es kostete umgerechnet €18 - schöner Gegensatz zum teuren Griechenland.

Am nächsten Morgen liessen wir uns etwas mehr Zeit als üblich, und nach einem günstigen und guten Morgenessen besuchten wir kurz den Ohridsee, den Park am Hafen, und die fotogene kleine Gässchen der Stadt. Die meisten Läden waren noch nicht offen - wohl zum Glück, da ich sonst garantiert die einte Halskette oder anderes Buch aus handgeschöpftem Papier gekauft hätte. Dafür bekamen wir in einer Apotheke eine kühlende Salbe. Die Schultern und der Nacken taten langsam weh, beim Brüetsch mehr als bei mir. Nach etwas Umpacken bezahlten wir unsere Bleibe und machten uns auf nach Albanien.

Albanien. Landschaftlich wunderschön. Ich wurde überrascht von den vielen gut ausgebauten Strassen. Diejenige die eher aus Löcher als Asphalt bestehen gibt's allerdings auch, vor allem in und um den Dörfern. Da haben wir die meisten Töfftouristen gesehen auf unsere Reise. Macht auch Sinn - es gibt so viele Wege und Routen, man kann sich in dem Land dumm und dämlich fahren.
Dies allerdings nur im idiomatischen Sinne, denn Tücken sind genug vorhanden. Viecher am Strassenrand, Kinder und Jugendliche die einem mit einem Händeklatsch grüssen wollen und dabei fast vor dem Töff hinstehen, überall Müll und Dreck und Schrott, und sogar eine 3-Meter-Eisenstange die direkt nach einer Rechtskurve horizontal in die Strasse hinausragt.
Was ich von der Bevölkerung halte schreib ich mal nicht hin. Eins sage ich aber: Von allen Ländern, die wir besuchten, war Albanien mit Abstand die dreckigste.

Wir kamen nach etwa fünf Stunden abwechselnd zügiger und extrem holpriger Fahrt in Shkoper an. Dort musste die Benelli nochmal tanken; dann überquerten wir die Grenze nach Montenegro.
Dort war unser Ziel Bar, ein hübsches touristisches Städtchen an der Küste. Dort nahm ich das teuerste Hotel der Reise, die Princess, eine Viersterne-Absteige. Restaurants hats in dem Gebiet genug, aber nicht so viele Hotels wie man von einer Hafenstadt erwarten würde. Das Essen war auch wieder teurer - nix mehr mit €18-Vollmenus inklusive Getränke. Na ja, die anderen Balkanländer haben uns kostenmässig halt recht verwöhnt - Bar war nicht teurer als die italienischen Städte, wo ich sonst gerne logiere während meinen verlängerten Wochenenden dort.
Die Palmen und die warme Meeresbrise sorgten für eine gemütliche, richtig ferienmässige Stimmung. Bar hat mir gefallen, obwohl's ein Touristenkaff ist.



 

Wednesday, October 2, 2013

Balkan Tour - Serbien-Griechenland

Von Serbien fuhren wir in den Kosovo. An der Granze mussten wir separate Versicherungsdeckungen für unsere Maschinen kaufen, weil der Kosovo nicht als eigenes Land in der grünen Auslandskarte aufgeführt ist. Na ja, die €15 waren erträglich. Immerhin ist das Dokument mit Gold und Prägungen verziert und zwei Wochen gültig... Die Grenzbeamten scharten sich um unsere Mopeds. Hatten Benelli und Buell noch nie gesehen und hatten recht Freude an unserer Reiseidee. Der einte bemerkte den Riemen der Buell und meinte, das sei gar nicht sicher. "Ich nehme Messer und schneide; du schläfst bei uns."
Typisch Schippy. Der erste Gedanke ist gleich mal, "Hö, was neues. Wie leicht kann man das zerstören?"
Ich nahm's mit Humor. Sie waren eigentlich recht nett, halt auf ihre Weise. Als der Papierkram erledigt war verabschiedeten wir uns von den Beamten und landeten nach dem Grenzübergang auf der schönsten Strasse  der ganzen Reise. Brandneu asphaltiert, der Mittelstreifen noch nicht mal aufgemalt, breit und kurvig und zmidst in den Bergen.

Im ersten Dorf tankten wir. Wir wurden von den Kosovaren an der Grenze zwar gewarnt, dass der Benzin inm Kosovo nicht sehr gut ist und wir besser in Mazedonien tanken sollten. Aber wir liefen beide auf Reserve und wenn der Benzin in Pristina so schlecht ist wie der Benzin auf dem Land konnten wir genausogut sofort tanken. 
Pristina und das Gebiet herum hatte aber genausoviel Entwicklungshilfe erhalten wie eben die geile Bergstrasse. Grosse Tankstellen, riesige neue Storefronts, Flächen voller Autos zu verkaufen... Man merkte an der Auslegung der Neubauten dass die Amis ihre Finger im Spiel hatten. Man hätte Teile des Gebiets mit einige Markenänderungen nach den USA verpflanzen können und hätte kein Unterschied gemerkt. 



Grad nach der mazedonischen Grenze.
Trotz Stau auf der Hauptstrasse kamen wir recht schnell durch den Kosovo und gelangten nach Mazedonien. Das Wetter wurde immer wärmer und die Landschaft immer bräuner, je weiter wir nach Süden kamen. Mir gefiel's. Die Hitze machte dem Buell nichts aus, aber die E75 hat ihr gar nicht gepasst - die Kurven waren nicht eng genug. Diese geteilte Autobahn führt geschwungen durch die Berge nach Greichenland runter und würde mit einem Vierzylinder am meisten Spass machen. Die Benelli konnte sich voll austoben - es hatte fast kein Verkehr und man musste nur für die Mautstellen bremsen.
Thessaloniki by night.
Mazedonien liessen wir innerhalb weniger Stunden auch hinter uns und preschten vor nach Thessaloniki. Der Brüetsch wollte dorthin, obwohl's nicht gerade am Weg lag. Ich gehe Grossstädte meistens aus dem Weg, und in Griechenland, wo alles recht teuer ist, hätten wir sicher genausogut auf dem Land logiert. So sahen wir aber etwas vom griechischen Nachtleben. In Thessaloniki nahmen wir endlich ein Hotel. Es war ein sehr langer Tag gewesen, mit drei Grenzübergänge und die üblichen 400+ km.

Am nächsten Tag hatten wir bereits am Morgen fast 30°, und es wurde nur noch wärmer. Wunderbar. Die Strassen in den greichischen Bergen sind genial und erinnerten mich stark an Sardinien, inklusive Viecher auf der Strasse...



 ...sauberer, griffiger Asphalt der plötzlich zu Kies wird....
 ...und die grün-braune Vegetation unter wolkenlosem, grellblauem Himmel.
Die Kapellen und hunderte von Mini-Schreine an jeder Strasse gibt's allerdings nur in Griechenland.

Am späteren Nachmittag überquerten wir wieder die Grenze zu Mazedonien.Es ging nach Norden. Wir waren sozusagen bereits auf dem Heimweg.