Sunday, January 27, 2013

Inspirationssuche

Der Brüetsch und ich schauten am letzten Tag bei der Motorradwelt Bodensee vorbei. Ich bin so langsam auf der Suche nach einer Ergänzung zu meinen beiden Buells und der Pistensau. Ich gehe davon aus, dass das Beast dieses Jahr die 100'000-Marke knacken wird, und obwohl sie mindestens doppelt so lang leben soll möchte ich sie ein wenig entlasten im täglichen Verkehr indem ich mir einen zweiten Alltagstöff anschaffe. (Der Basilisk ist ja für Schönwettertouren reserviert.) Es wird wieder eine V2 und Italiener, soviel weiss ich. Der Diavel, die Streetfighter, und die grosse Brutale von MV sind meine drei Favoriten, aber auch der Multistrada oder eine Aprilia Dorsoduro wären eine Überlegung wert. Da ich mir diese Viertmaschine frühstens in 2014 kaufen werde heisst's im Moment wirklich nur rumschneuggen und schauen, was es für Umbaumöglichkeiten gibt fürs jeweilige Modell. (Ist ja klar, dass sie nicht im Originalzustand belassen wird.)
Für den Diavel hab' ich bei der Messe heute ganz hübsche Teile entdeckt.
Gefällt mir, das Heck.

Oder von der gleichen Firma, diese Streetfighter-Veredelung:


Es waren auch andere Geschmäcke vertreten, solche, die auf Weichheit und Fuzzies stehen:

oder Rost, Spitzen und Chrom:
Schau mal die Gabelcovers an! Die hätte ich auch gern - aber in schwarz.
 Military style sieht man auch immer wieder:
Überraschenderweise sah ich nicht einen einzigen komplett schwarzen Fighter. (Eine kaum umgebaute '13er Z1000 gab's in Ganzschwarz, inkl. schwarzes Lampenglas. Sah noch frech aus.)

Alles in allem ein gelungener Ausflug. Einige Buell-Kollegen getroffen, wieder mal mit Angelo von Nastybike geschwatzt und die neuste Vyrus bewundert, und tatsächlich nix ausser das eben erschienene Motomania-Buch gekauft. (Der Süffel kriegt früher als geplant neue Winterpneus, das heisst einige Wochen aufs Geld schauen...)
Und die Inspirationen für den Frühling und allfällige neue Umbauten in nächsten Jahr, die sind eingeholt.

Sunday, January 20, 2013

Rost, Zurrgurte und Säbelsäge

Beim Süffel muss der Abgastest wieder mal gemacht werden. Geht aber schlecht, wenns am Krümmer eine Bolzen ausgerissen hat und das Abgas rausbläst. Tönt geil, stresst aber die Zylinder und verschwendet Benzin und den Wert für den Test kriegt man auch nicht hin.
Also bei Rockauto einen downpipe von Walker und die dazugehörigen Bolzen bestellt, beim Onkel angefragt ob wir sein Lift benutzen können, und mal auf, och, zwei Stunden Arbeit tippen.

Hah. Zwei Stunden, denkste. Das Zeug war so verrostet dass wir jeden Bolzen durchschneiden mussten, und beim Rohr selber haben wir dann auch gleich kurzen Prozess gemacht und es mittig durchgetrennt um es einfacher herausnehmen zu können.

Der CO2-Sensor musste mittels Schraubklemme herausgeholt werden - vorsichtig, mit Rostlöser und WD-40, damit das Gewinde nicht kaputtgeht. Das mühsamste an allem war der Übergang vom downpipe zum Zwischenrohr. Wir hatten den Klemmbolzen (das runde Ding unten im Foto) zerschnitten, aber der war mittlerweile eh bloss Ballast. Die Rohre hatten sich in einander verrostet. Mit der Säbelsäge, Hammer und Schraubenzieher wurde das abgeschnittene Endstück vom downpipe mit viel Gefluche und Gewalt herausgegraben. Der Schraubenzieher ging dabei kaputt. Tja.

Alt und neu
Die Montage des neuen Rohrs war zum Glück ziemlich problemlos. Die Innenseite des Zwischenstücks wurde mangels Rohrerweiterungswerkzeug geschliffen, um die Rille vom Klemmbolzen auszuebnen. Das neue Rohr zwangen wir mittels Zurrgurte vier oder fünf Zentimeter in das Zwischenstück hinein. Die Bride, die jetzt drauf ist, ist bloss eine Alibiübung - die grössten Klemmbolzen, die wir im Bauhaus finden könnten waren zu klein - aber der downpipe geht nirgendwo hin.



Der Job dauerte - mit Zwischenspiel, um eine neue Nebellampe einzubauen - insgesamt etwa fünf Stunden. Es wäre einfacher gewesen wenn wir alle richtige Werkzeuge gehabt hätten, aber mit dem Lift war schon vieles viel einfacher. Und wenn die richtige Werkzeuge nicht vorhanden sind wird halt gedeichselt und improvisiert. Der Brüetsch ist darin Weltmeister. Und Gewalt ist immer 'ne Lösung.

Saturday, January 12, 2013

Dakar-Transport

Die Dakar muss ins Flachland und da sie selber nicht runterkommt muss sie der Dodge hinbringen. Letzterer war aber nicht so einverstanden. Der Brüetsch kam vorbei um mir beim Aufladen zu helfen. Rampe gestellt und mit Schwung darauf... Aber das Vorderrad der Dakar schob die Rampe nach vorne und die Heckklappe schletzte entschieden zu.
Es war uns, als hätte Bacchus geschnaubt: "Dirtbikes trag ich, und Buells, logisch. Aber 'ne BMW? Hell no!"
Wir haben uns halb schepps gelacht. Beim zweiten Anlauf musste sich der Dodge fügen, und am Montag kommt die Dakar in die Garage.

Tuesday, January 8, 2013

BMW-Eskapaden - 3. Runde



Zuverlässig. Tubbelisicher. Lauft und lauft und lauft und lauft.
Der BMW-Ruf ist absoluter Mumpitz wenn ich an den Dakar im jetzigen Zustand denke.
In den zwei Monaten, während denen ich das Ding nun hatte, wurde viel daran gemacht, ersetzt, geflickt und kontrolliert. Es war ein ziemliches Wrack. Aber was sich die abgetakelte Maschine heute Morgen leistete überbot alles.
Ich hab’s gestern heimgefahren, anstatt es in der Talgarage zu versorgen. Die Nacht sollte bei milden 2° bleiben und mit neuer Batterie und sauberen Leitungen gab es keinen Grund zu denken, dass mich die Dakar in Stich lassen würde. Sie war zwar ab und zu schwach beim Anlassen, aber sie ist irgendeinisch gekommen, ohne Booster.
Also im Morgendunkeln Schlüssel gedreht, Killswitch auf „an“, Starter gedrückt...
Klack.
Bloss „klack.“ Keine Umdrehung vom Anlasser. Kein Husten. Nur ein Flackern im Tacho. Das übliche Ticken im Hintergrund.  Und klack.
Die Batterie „warmlaufen“ lassen nützte nix, eine bump start (also mit Anlauf im zweiten Gang die Kupplung spicken lassen) nützte nix, und fluchen war nur für die Nerven gut. Ich konnte nicht überbrücken – Bacchus war ja unten in der Talgarage – und irgendwo runterrattern ging auch nicht weil die Strasse in eine Richtung steil raufgeht und in die andere erst mal 800 Meter geradeaus und dann rauf bevor sie in die Spitzkehren reinschwingt.
Der private Pannendienst, auch Brüetsch genannt, kam vorbei und wir mussten feststellen, dass nicht mal Überbrücken was nützte. Sobald das Pluspol abgehängt wurde starb der Motor ab. Warum? Die Batteriesäure war weg.

Hypothese: Der Kurzschluss, den wir mit Abbau des 12V-Anschlusses, neuer Batterie und Behebung des verschmorten Steckabschnitts zu beheben glaubten, ging weiter in den Regler hinein und hat den auch gleich geschlissen. Das würde einiges erklären, zum Beispiel die irreguläre Starterprobleme, eine Tachobirne die bereits kaputt ist obwohl wir sie vor zwei Wochen wechselten, die fehlende Batterieflüssigkeit und so manch anderes.

Im Moment steht der – ich muss mich immer zurückhalten, dass ich das arme Ding nicht zu fest beschimpfe; es kann ja nichts dafür dass es so zu mir kam – Dakar bei mir und wartet darauf, aufgeladen und in die Garage gebracht zu werden. Wir messen den Regler aus und dann geht’s wohl zum Ersatzteileinkauf. Zum dritten Mal.

Ach, und das Positive an dem Ganzen? Ich fahre wieder Buell. Zwei Monate ist sie gestanden. Batterie angehängt, Starter gedrückt und die V2 bollerte los. Take that, BMW!