Friday, December 30, 2016

Trommelbremsen

Der Neubau der Trommelbremsen am alten Süffel ist etwas, das ich seit mehreren Jahren vor mir herschiebe. Es war nie so richtig notwendig; wäre bloss prophylaktischer Unterhaltsarbeit gewesen und zudem ganz interessant. Da das Auto aber nun zur MFK angemeldet war wurde es Zeit, die Sache in Angriff zu nehmen.
Zum Glück hatte der Brüetsch das schon mal gemacht; rein von den Beschreibungen hatte ich das Gefühl, es sei recht kompliziert und beim Rostbefall am Süffel würde es zudem einiges an Kraft brauchen, gewissen Teile dann zu lösen. Die Die Rebuild-Kits hatten ganz ein Haufen kleine Teile und Federn drin... Ich war froh, konnte ich auf Hilfe zählen.
Der erste Anlauf fand vor 2-3 Wochen statt. Das Auto bockt man hinten auf und entfernt beide Räder und beide Trommeln, damit man beim Bau der einten Anlage die andere als Referenz nehmen kann.
Wir kamen allerdings nicht weiter als das einte Bremsflüssigkeitszylinder zu ersetzen, denn die Bremsschuhe, also die Beläge, waren zu schmal und hatten die falsche Aufnahmeaussparungen. Anscheinend gibt es für 1997 5.2L Dodge Dakotas drei verschiedene Varianten.
Also alles wieder montieren und neue, die richtige, Schuhe bestellen.
Beim MFK wurden die hinteren Bremsen dann gar nicht beanstandet. Aber wir bauten sie dennoch neu gestern, denn die Teile waren da und die Arbeit war doch nicht so schwieig wie gedacht.






Der zweite Satz Bremsschuhe stimmte dann mit den alten überein.



Die rechte Anlage war schnell gemacht. Die linke Trommel war einiges verrosteter und die Reibflächen auf dem hinteren Teller extrem uneben. Mit einer Drahtbürste wurde sie möglichst gut abgeschliffen, bevor die Kupferpaste draufkam, aber schön ist es nicht. Bremsen tut's dennoch.
Das Flüssigkeitszylinder wurde nicht gewechselt. Die Leitung war festgerostet.




Die neue Schuhe kamen drauf. Das Timken-Radlager sieht etwas fehl am Platz aus mit den ganzen neuen Teilen, aber das Ding ist so solide wie am ersten Tag vor 3 oder 4 Jahren, als wir es verbauten.


Zu guter Letzt, bevor die Räder wieder draufkamen, wurde die neue Trommel draufgesteckt. Die Reibung auf den Bremsschuhe konnte mit Gefühl  gestestet werden und die Spannung mittels Drehkranz unten in der Anlage justiert werden. Die Feineinstellung macht die Anlage dann von selber - eigentlich ein ganz simples System, trotz die vielen Komponenten.

Beim Fahren merkte ich keinen Unterschied, was eigentlich ein ganz gutes Zeichen ist.

Sunday, December 4, 2016

Werkstattsonntag



Seitdem ich beim Süffel neue Zündkerzen reingemacht habe - das war ein spätfreitagabendliches Unternehmen bei dem ich zu faul und dreckig war um Fotos zu machen - lauft er wieder wie normal. Dass der 8. Zylinder die Kompression nicht aufbringt spürt man nicht mehr. Wenn die Zündkerzen nicht verreckt wären hätte ich es wohl nie gemerkt. Vielleicht war das schon vor 6 Jahren der Fall, als ich ihn kaufte. Keine Ahnung.




Wegen einem beschädigten Zündkabel, der Funkenschlag hatte, hab ich diese heute nun auch erneuert. Ein einfaches Unterfangen, die alten 7mm Spaghettis mit 8mm StreeThunder Leitungen zu ersetzen. Diese sitzen auch viel Satter auf den Kerzen.

Das grössere Projekt heute war, endlich mal die Getriebeölwanne zu wechseln. Zuerst musste ich mit WD-40 den Versandkleber rausrubbeln, der irgendein Logistikdepp reingepappt hatte. 15x15 cm Klebstoff und plastiziertes Papier in eine Wanne rein die nacher ein aggressives und möglichst sauberes Schmiermittel beinhalten soll - ganz gescheite Idee. Zum Glück kann WD-40 alles.
Erwartungsgemäss gab es ein kleineres Schlachtfeld unter dem Süffel. Es ist ist nicht einfach, um eine 40x70cm Utz-Kiste rum 16 oder 18 - weiss es nicht mehr; jedenfalls viele - Schrauben zu lösen und dabei werden die Hände und Ärme all schmieriger und es fliesst mehr und mehr rotes, nach sauren Erdbeeren riechendes Öl, zum tiefsten Punkt, was ja der Ellenbogen ist. Oder wäre, wenn ich nicht meine dicke Werkstattjacke angehabt hätte, womit die Ware halt im Stoff am Handgelenkt blieb.
Zum Glück waren die Schrauben nicht verhockt, da ja der Service in diesem Jahre gemacht wurde.



Der Filter war mit drei Torx-Schrauben festgemacht; die liessen sind auch anstandlos rausdrehen.



Eigentlich hatte ich vor, das Öl, welches wie gesagt relativ neu ist, wieder zu verwenden. Aber in der Utz-Kiste sah es fast schwarz aus, und es schwammen viel zu viele Rostflecken rum drin. (Wohl von der alten Wanne, die reingefallen war.) Also lass ich das sein und besorge mir neues ATF+4.
Der Einbau des neuen Filters und der neuen Wanne war dann problemlos. Kein Auffangbehälter im Weg, kein fliessendes Öl, und eine passegenaue neue Dichtung. (War die alte auch, aber als ich sie wegnahm sah ich, dass sie beim einem Schraubloch zerquetcht und gerissen war...) Jetzt die 5-6 Liter Getrieböl ersetzen und ich kann ihn am Sonntag mit zum Brüetsch nehmen. Dort lern ich mal wie man 'ne Trommelbremse neu baut.
Ausser für Unterhaltsarbeiten wird der alte Süffel nicht mehr gross beansprucht. Am Dienstag kam sein Nachfolger, der grosse, moderne, mit allem Schnickschnack ausgerüstete Bruder. Oder Schwester - im Moment lauft sie unter dem Namen "Dicke Berta." Aber mit einem Farbwechsel - was Pflicht ist; weiss ist nicht meins - ändert sich das womöglich. Der Süffel, treuer Begleiter seit sechs Jahren, steht zum Verkauf. Er hat gute Dienste geleistet. Der Ram wird das sicher auch.
Die Dicke Berta