Sunday, August 21, 2016

Gespalten

Gestern Mittag war ich auf dem Weg in die Innerschweiz, bei Kollegen eingeladen. Wegen dem hübsch farbigen Wetterradarbild entschloss ich mich, dem Süffel wieder etwas Auslauf zu gönnen. Der V8 röhrte ganz zufrieden.
Kein Spritzwasser
In Sihlbrugg, etwa 500 Meter vor Autobahnanfang, bin ich in einer Autokolonne vor einer Ampel etwas fester auf die Bremse getreten, und plötzlich leuchtete das "Brake"-Licht grellrot, und das ABS-Zeichen gelb, und das Bremspedal hatte übel wenig Druck drauf.
Schaden gabs keins, und die 2 km zu einer Tankstelle in Baar (die ich sowieso anvisiert hatte) überstanden sowohl der Dodge wie auch alle andere Verkehrsteilnehmer unbeschadet, aber mei gibt das Fahren mit schwacher Bremse ein lausiges Gefühl.
Während dem Tanken bin ich mal unter dem Truck gekrochen, und fand überall Bremsflüssigkeit. Dafür, dass das Zeug so überall verteilt wurde konnte ich kaum glauben, dass das Reservoir noch halbvoll war.
Die Schadenstelle fand schlussament der Brüetsch, der mit Bremsreiniger, Kabelbinder, DOT4 und Werkzeug kam. (Es war gerade 12 Uhr gewesen; alle Werkstätten waren zu fürs Wochenende.)
Es hatte eine Metallleitung längs gespalten, bzw. der Rost hatte dem Druck wohl nicht mehr standgehalten. Wink mit dem Zaunpfahl, dass die dünnen Metallröhrchen nach 240'000 km ersetzt werden sollen.
Da war nix mit Strassenrandreparatur. Ich musste mein alter Brummbär abschleppen lassen.
Nun, sobald die Ersatzleitungen hier sind werde ich sehen, wie man an einem Auto die Dinger ersetzt. Beim Töff kenn ich's; immer wieder was neues...


Tuesday, August 9, 2016

Ins Bergell




Heute ist grau, neblig und durchgehend nass. Gestern war genau umgekehrt - blauer Himmel und über 30 Grad. Also ab auf die Strasse.
Ich führe eine Liste von Orten, die ich bei Gelegenheit - möglichst mit dem Moped - besuchen will. Dazu gehörte auch die Manufaktur von Soglio Produkten in Castasegna. Vor allem der Valser-Balsam und das Spirea Sport finde ich ausgezeichnet für müde und angespannte Muskeln nach dem Crossen oder einer langen Tour. Ausserdem haben sie zwei Parfüms die mir sehr gut gefallen. (Nein, Soglio sponsert mich nicht...)
Also, fahren und ein bisschen einkaufen - ist doch ein prima Plan. Und es war auch tatsächlich so. Verkehr gabs wenig - klar, an einem Arbeitstag während der Ferienzeit. Ich fuhr gemütlich und genoss die Landschaft - Lenzerheide, Julier, Maloja, halt in Promontogno auf einer Mauerruine um Zmittag zu essen. In Castasegna hatte der Laden noch nicht offen; deshalb ging ich noch einige Minuten in den Friedhof. (Mach ich immer gerne; Friedhöfe sind immer so hübsch ruhig und geflegt.)
Nach dem einkaufen überquerte ich die Grenze nach Italien und fuhr wieder mal den Splügen mit seinen wunderbar spannenden Tunnels und die furchtbaren Spitzkehren. Viamala, dann wieder nach Tiefcastel und von dort auf gleichem Weg nach Hause. Nach insgesamt 400 km hatte ich das neu erworbene Spirea Sport-Öl auch nötig... Ich muss den Sattel vom Beast neu aufpolstern lassen; so lässt sich's nicht mehr auf Dauer sitzen.

Tuesday, August 2, 2016

Grenzhopsen

Nachdem andere Pläne ins Wasser fielen (nicht wörtlich; das Wetter war nicht super aber besser als erwartet) verreiste ich gestern spontan zwei Tage ins Tirol.
Leichter Regen in Laterns; dicker Nebel der ennet dem Furkajoch schlagartig verschwand; mehr Nässe am Hochtannbergpass; ab Hahntennjoch trocken. Der Verkehr hielt sich in Grenzen; bzw. es gab immer wieder Platz zum Überholen. Nicht mal die vielen Niederländer konnten den Fahrfluss aufhalten.
Bummel in Mittenwald, dann zurück nach Österreich zum Übernachten.


Am nächsten Tag wars etwas wärmer. Ich fuhr nach Garmisch-Partenkirchen, dann Richtung Oberammergau. Halt in Ettal an einem Souvenir-Laden, wo der Betreiber GS-Fahrer ist und mir gleich Kaffee anbot und ein kleiner "Biker-Rabatt" auf mein Einkauf gewährte. Auf sein Vorschlag hin ging ich noch über die Strasse, das Kloster besichtigen.

Eigentlich würde ich gerne viel öfters anhalten während meinen Touren, Kirchen, Schlösser, Museen, schöne Häuser und alte Bauten ansehen. Aber wenn man am fahren ist und die Strasse so schön vor eim herschlängelt, und die Kurven geschmeidig abrollen - da bleib ich doch lieber im Sattel und geniesse den Schwung. Deshalb gibts auch so wenige Strassenfotos im Blog...
Nach Ettal bog ich links ab und fuhr dem Plansee entlang, eine wunderschöne kurvige Strecke die ich aber nur so halb geniessen konnte weil die Buell langsam etwas Schwerfällig tat und das Motorenlämpchen immer öfter und länger leuchtete. Ich wollte zumindest nach Reutte kommen bevor ich sie abstellte und kontrollierte.

Ich dachte fast, die Batterie hatte endlich das Zeitliche gesegnet. Es ist immerhin die gleiche die vor zwei Jahren in Italien mehrmals leergefahren wurde, und letzten Winter monatelang unangeschlossen rumstand... Aber nein. Die Pluspolshraub war nur losvibriert. TPS-Reset mittels abhängen, Schraube wieder satt rein, und Starter gedrückt.
Klumpf-klumpf-klumpf...
Na toll.
Auch mehrmalige Versuche brachten den Motor nicht zum Laufen. Ich dachte schon, ich müsse doch eine neue Batterie suchen gehen, also nahm ich den Sitz wieder ab und fotografierte die technischen Infos der originalen Harley-Zelle.
Dann drückte ich den Starterknopf nochmals... und der V2 bollerte freudig los. Das Motorlämpchen leuchtete in den nachfolgenden Stunden kein einziges Mal, und ich konnte meine Heimfahrt über Schwarzenberg bis Dornbirn voll geniessen.

Keine Ahnung was los war, aber in dem Alter darf man ein bisschen spinnen. Gell, Viecheli.