Saturday, July 4, 2015

Magerkur

Letzte Woche nahm ich die BMW so weit auseinander wie ich alleine konnte. Um die Schwinge und die Motorhalterung zu lösen musste ich jedoch auf Hilfe vom Brüetsch warten. Das $100-BMW-Werkzeug hat sich bezahlt gemacht; die Vierzackeneinsätze im Rahmen liessen sich problemlos rausdrehen. Im Gegensatz zur Schwingenhalterung, die sich erst mit der Fäustel rausschlagen liess. Ich werde die alten, verhockten Buchsen ersetzen müssen. Als ob die Gummikuh noch mehr Federwirkung bräuchte...
Das ganze ABS, eh seit Jahren defekt, haben wir rausgenommen und damit gut fünf Kilo gespart. Da die F650GS sowohl mit als auch ohne ABS in der Schweiz immatrikuliert wurde können wir uns das unnütze System schenken.
Der neuen Motor haben wir dann untersucht, nachdem die BMW soweit auseinander war. Sie sah schon recht mager aus - nur Rahmen, Tank, Kabelbaum, und vorderes Fahrwerk.
Der neue Motor macht grosso modo einen guten Eindruck. Bei der Ölleitung hatte es einen grösseren Ölverlust gehabt, aber die Kupferringe wurden wohl wiederverwendet und waren darum undicht. Die Einlässe sind etwas schwarz; was das bedeutet wissen wir erst wenn wir den Mocken in Betrieb nehmen. Die Dichtungen sehen gut aus; die Zündkerzen weisen auf eine saubere Verbrennung hin; die Schraubenköpfe sind nicht verwürgt; die Gänge schalten geschmeidig. Ich bin also zuversichtlich.
Das Moped wurde an den Zurren etwas herunter gelassen. Ich finds toll, wenn man das Zeug von der Decke hängen kann, anstatt es auf einem Bock oder Platform zu stellen. Kippgefahr ist gebannt, und man hat untenrum viel mehr Platz zum arbeiten. Der Mocken wurde vom Brüetsch reingehievt (wieder was, das ich unmöglich so machen könnte), und mittels Brecheisen mussten wir es dann zentrieren, da es zuerst mal schief im Rahmen hockte und am einten Schraubenpunkt anstand. Aber sie haben extra Toleranzen reinkalkuliert; besser so als wenn man mit dem Motor ewigs millimeterln muss bis man die erste Schraube einsetzen kann um es zu fixieren. Ist bisher etwa das einzig praktische, was wir von den Ingenieuren gefunden habe. An dem Moped gibts soviel unnötig kompliziertes und überflüssiges; habe schon den Eindruck, dass alles was nicht BMW-Mech ist von tiefergehenden Arbeiten abgeschreckt werden sollte.
Fest reingemacht ist es noch nicht; ich muss zuerst die neuen Buchsen für die Achsaufhängung besorgen.
Heute gehts weiter mit Elektroarbeit (Fachgebiet Brüetsch), evtl. Demontage vom Lenker, da dieser verbogen ist und ich glaube nicht dass es wieder zurechtgezogen werden kann, und am Schluss habe ich hoffentlich eine abschliessende Liste von allen Teilen, die ich noch brauche. Ziel wäre, das Bike bis Ende Monat fahrbar zu haben.
Dann gibts noch Kleinarbeiten an den Cross-Töffen zu erledigen, und so wird ein richtig gemütlicher Schraubertag draus. Ich könnte eh nicht auf die Piste oder fahren gehen, weil ich wieder mal nen vierbeinigen Gast habe, und darum passts.

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