Wednesday, October 2, 2013

Balkan Tour - Serbien-Griechenland

Von Serbien fuhren wir in den Kosovo. An der Granze mussten wir separate Versicherungsdeckungen für unsere Maschinen kaufen, weil der Kosovo nicht als eigenes Land in der grünen Auslandskarte aufgeführt ist. Na ja, die €15 waren erträglich. Immerhin ist das Dokument mit Gold und Prägungen verziert und zwei Wochen gültig... Die Grenzbeamten scharten sich um unsere Mopeds. Hatten Benelli und Buell noch nie gesehen und hatten recht Freude an unserer Reiseidee. Der einte bemerkte den Riemen der Buell und meinte, das sei gar nicht sicher. "Ich nehme Messer und schneide; du schläfst bei uns."
Typisch Schippy. Der erste Gedanke ist gleich mal, "Hö, was neues. Wie leicht kann man das zerstören?"
Ich nahm's mit Humor. Sie waren eigentlich recht nett, halt auf ihre Weise. Als der Papierkram erledigt war verabschiedeten wir uns von den Beamten und landeten nach dem Grenzübergang auf der schönsten Strasse  der ganzen Reise. Brandneu asphaltiert, der Mittelstreifen noch nicht mal aufgemalt, breit und kurvig und zmidst in den Bergen.

Im ersten Dorf tankten wir. Wir wurden von den Kosovaren an der Grenze zwar gewarnt, dass der Benzin inm Kosovo nicht sehr gut ist und wir besser in Mazedonien tanken sollten. Aber wir liefen beide auf Reserve und wenn der Benzin in Pristina so schlecht ist wie der Benzin auf dem Land konnten wir genausogut sofort tanken. 
Pristina und das Gebiet herum hatte aber genausoviel Entwicklungshilfe erhalten wie eben die geile Bergstrasse. Grosse Tankstellen, riesige neue Storefronts, Flächen voller Autos zu verkaufen... Man merkte an der Auslegung der Neubauten dass die Amis ihre Finger im Spiel hatten. Man hätte Teile des Gebiets mit einige Markenänderungen nach den USA verpflanzen können und hätte kein Unterschied gemerkt. 



Grad nach der mazedonischen Grenze.
Trotz Stau auf der Hauptstrasse kamen wir recht schnell durch den Kosovo und gelangten nach Mazedonien. Das Wetter wurde immer wärmer und die Landschaft immer bräuner, je weiter wir nach Süden kamen. Mir gefiel's. Die Hitze machte dem Buell nichts aus, aber die E75 hat ihr gar nicht gepasst - die Kurven waren nicht eng genug. Diese geteilte Autobahn führt geschwungen durch die Berge nach Greichenland runter und würde mit einem Vierzylinder am meisten Spass machen. Die Benelli konnte sich voll austoben - es hatte fast kein Verkehr und man musste nur für die Mautstellen bremsen.
Thessaloniki by night.
Mazedonien liessen wir innerhalb weniger Stunden auch hinter uns und preschten vor nach Thessaloniki. Der Brüetsch wollte dorthin, obwohl's nicht gerade am Weg lag. Ich gehe Grossstädte meistens aus dem Weg, und in Griechenland, wo alles recht teuer ist, hätten wir sicher genausogut auf dem Land logiert. So sahen wir aber etwas vom griechischen Nachtleben. In Thessaloniki nahmen wir endlich ein Hotel. Es war ein sehr langer Tag gewesen, mit drei Grenzübergänge und die üblichen 400+ km.

Am nächsten Tag hatten wir bereits am Morgen fast 30°, und es wurde nur noch wärmer. Wunderbar. Die Strassen in den greichischen Bergen sind genial und erinnerten mich stark an Sardinien, inklusive Viecher auf der Strasse...



 ...sauberer, griffiger Asphalt der plötzlich zu Kies wird....
 ...und die grün-braune Vegetation unter wolkenlosem, grellblauem Himmel.
Die Kapellen und hunderte von Mini-Schreine an jeder Strasse gibt's allerdings nur in Griechenland.

Am späteren Nachmittag überquerten wir wieder die Grenze zu Mazedonien.Es ging nach Norden. Wir waren sozusagen bereits auf dem Heimweg.

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