Tuesday, July 9, 2013

Drei Tage Italien

Die grossen Töffferien sind dieses Jahr bisher etwas auf der Strecke geblieben. Mindestens ein Italien-Wochenende per annum ist aber Pflicht. Ich freute mich extrem auf den vergangenen Freitag. Die Wettervorhersage konnte nicht besser sein. Das Beast hatte genug Öl in der Schwinge, vörig Profil auf den Gummis, und war frisch ab Service. Hopp, über den Julier, dann der Maloja, der endlich Baustellen-frei ist. Schöner Pass, der Maloja. Den bin ich zuletzt vor zwei Jahren gefahren.
Eigentlich hatte ich vor gehabt, im Südtirol und dem Trentin rumzukurven, ohne Reiseziel. Aus Neugierde hab' ich dann am Vorabend die Entfernung nach Pisa und Florenz nachgeschaut. Ich war noch nie in den beiden Städten, und 641 km (ohne Autobahn, aber sonst möglichst direkte Anfahrt) dünkten mich machbar.
Aber das war natürlich etwas sehr optimistisch. Am Freitagabend um 1800 Uhr hatte ich erst 550 km und die Po-Ebene hinter mir. Ich wäre fast auf der Autobahn zwischen Bergamo und Brescia eingeschlafen und war ziemlich mürrisch.
Also wieder Planänderung. Einkehr in einem Viersternehotel, ein feines Nachtessen, und ich fühlte mich schon wieder besser.




Am nächsten Morgen ging's zurück über die Po-Ebene, und per Zufall bzw. falscher Strassenwahl an die Ostseite des Gardasees. Auch recht. Die Westseite kenne ich gut; auf der Ostseite bin ich bisher nie gefahren. Dabei ist sie genau so schön und viel weniger befahren als das Gebiet um den Lago d'Idro.
Kein Wunder auch, bei den winzigen, holprigen Strassen des Valpolicella. Ich hatte einen Riesenspass an dem Gebiet.
Nach 350 km nahm ich mir in Rovereto ein Hotel. Am Gardasee hatte es viel zu viele Leute, und Rovereto war ein guter Ausgangspunkt für die Heimfahrt am Sonntag.




Der Passo di Tonale musste ich auslassen weil die Tagestour sonst zu kurz gewesen wäre, aber der Passo Vivione konnte ich nochmals unter die Räder nehmen. Dann Aprica, Bernina, Albula... Ich kam gut vorwärts; dachte, ich werde um 18 Uhr zu Hause sein, bevor das Sommergewitter über mein Berg losbricht. Ehem. Und dann stand "Landeck" und "Reschenpass" angeschrieben und ich war in Österreich. Ich hatte im Hitze des Strassenkampfs noch den Flüela genommen.
Tja. Schlussendlich waren es 650 km Tagesdistanz, bis das Beast unter den heimische Balkon (des Nachbarhauses) stand, und wir waren sogar beide trocken. Der Wolkenbruch in Österreich passierte genau über den Bregenzer Strassentunnel. Üblicherweise hab' ich nicht so viel Glück mit dem Wetter.

San Francesco, Valpolicella

Italien ist und bleibt mein Lieblingsland zum Töff fahren. 

2 comments:

  1. Italien ist wirklich dein Lieblingsland zum Toeff fahren?!Nicht Schweiz :)

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    1. Good point, Kid. Na ja, in Italien sind die Blitzkästen grell orange. Das ist sicher ein Plus. Aber ich fahre trotzdem gern in der Schweiz - und mache hier sowieso mehr km als sonstwo.

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