Saturday, December 14, 2013

Gefrorener Boden

Der Brüetsch hat sich letzte Woche eine eigene Cross-Maschien besorgt: eine Husky 510. Gestern holt ich Buster vom Zachmann in Diessenhofen. Bei ihm wurde der Motor komplett revidiert: Zylinder, Kolben, Pleuel, Kurbelwelle, Steuerkette, sämtliche Dichtungen... Also sollte die Suzuki gut sein für die nächsten 60 Stunden.
Heute wollten wir dann unsere kleine Dreckwühler mal auf der Bernhardzeller Piste ausprobieren. Die Vorhersage sprach von kalten 2°, aber immerhin mit Sonnenschein.
Ja, schmarrn. 
Geschneit hat's, und geregnet, und der Boden war steinhart gefroren. Die steilen Stellen waren reines Glatteis, kaum zu Fuss zu bewältigen, geschweige denn mit Stollenpneus. Die Piste war voller tiefer Furchen und braune Wasserrinnen; dort wo der Regen wirkte war über die gefrorene Schicht dicker, klebriger Schlamm.
Abgesehen von einem Quadfahrer, der in der Pause dann wieder ging, hatten wir die Piste für uns.
Der Brüetsch mit seinem schweren Pinto (hab ich so benamst wegen den schwarz-weissen Flecken) hatte nicht so Spass. Ich für mein Teil bin glaub noch nie in meinem Leben so langsam gefahren, aber ich find's richtig lustig, allein auf der Piste zu sein, und das ewige rumrutschen, auf-die-Fresse-fliegen, nix-springen-können fand ich komischerweise gar nicht übel. Ich musste ziemlich bald einen neuen Kupplungshebel montieren weil mir das Vorderrad nach einer Rechtskurve in eine Furche kam und ich einen geilen Highsider zum Besten gab, den Hogger durab... Nachher hab ich die steilen Abschnitte weggelassen und immer die Abkürzungen genommen.

Der neue Motor des Knochenbrechers brabbelt wunderbar, und beim Ankicken hatte ich kaum noch Probleme. (Und wenn, dann war's weil die kleine Suzuki heiss lief oder halt versoffen war weil sie am Berg gelegen war. Der Pinto hat ein Elektrostarter - funktioniert zwar auch, aber ich ziehe das mechanische definitiv vor. Kalt wurde es mir auf alle Fälle nicht, so mit kicken, stehen, auflesen, rauf- und runterstossen...
Wie gesagt, meine Fahrkünste wurde diesen Nachmittag nicht besser, aber ich glaube, solche Sessionen auf grottenschlechtem Boden sind nicht nutzlos. Wenns den Winter durch so weiter geht werde ich im Frühling, wenn die Piste mal wieder trocken ist und gut befahrbar, plötzlich viel schneller unterwegs sein, weil es mir so einfach und problemlos vorkommt.
Auf der Strasse ist das immer so. Nach einem Winter auf kalten, glatten Strassen, fahre ich in den ersten warmen Tagen plötzlich so als könnte mir gar nichts mehr passieren, denn der Asphalt ist ja warm und die Gummis kleben und die Finger frieren nicht mehr.
Jetzt sind die beiden verschlammte Viecher in der Talgarage. Ich wäsche sie morgen, wenn ich wieder was sehe.
Für das, dass ich kaum fahren konnte, war's ein richtig lustiger Tag. Und das mit einer ganzen Piste zum eigenen Gebrauch, na, an das könnt' ich mich gewöhnen.

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