Tuesday, May 28, 2013

Flucht nach Süden


Letzte Woche gabs Schnee hier oben auf der Alp. Das Wochenende sollte nichts als Matsch und Kälte liefern, und ich hatte vor, trotz dem miserablen Wetter in die Hallertau zu fahren. Lieber Regen als Schnee.
Doch dann meldete sich Eva mit dem Bescheid, dass der Lackierer nicht fertig geworden war mit den Klarschichten auf die GFK-Teile. Ob ich nicht im Juni kommen könne.
Ich tu mir den Gefallen und fahre erst rauf, wenn ich eine richtige Tour in richtigem Sommerwetter draus machen kann. Aber derweil blieb ein lausiges Wochenende vörig den ich auf keinen Fall zu Hause verbringen wollte.
Also fuhr ich mit zwei Brüdern und dem Auto (Brüetschs Auto, ein Skoda Octavia) nach Serbien. Dort hatten wir 20°C  und Sonnenschein.



Sämtliche Bilder kommen übrigens vom jüngsten Bruder, The Kid.

Der Brüetsch kennt das Gebiet um Novi Sad mittlerweile ziemlich gut; The Kid und ich bekamen von seinem Bekannten am Samstag den Crashkurs für neue Besucher.
Aussicht von der Petrovaradin-Festung auf die Donau






Ein zerbombter Fernsehturm, immer noch in Betrieb. Steht mitten im geilsten offroad-Gebiet den ich je gesehen habe. Wir kreuzten zwei 450er Dirtbikes und sechs schwere Quads, dreckig von oben bis unten. Es sah nach einem Heidenspass aus. Absolut freie Fahrt und kilometerlange Trails.








Wir besuchten ein orthodoxes Kloster und die uneinnehmbare Petrovaradin (dort muss ich nochmal hin und die 30 Kilometer Tunnel unter der Festung durchwandern), bummelten durch Novi Sad, assen serbische Gerichte und tranken serbisches Bier und Absinthe (ich zumindest), und ich besorgte mir vier Strassenkarten vom Balkangebiet und Griechenland, alles unter den wachsamen Augen der heiligen Jungfrau, die uns Reisende mit Segen eines orthodoxen Mönchs schützen sollte.


Hat sie auch super gemacht, vor allem am Sonntag als wir ab Wien in strömendem Regen Richtung Schweiz blochten.


Für mich war diese spontane Reise grad doppelt gäbig. Ich sah kein Schnee, und ich bekam einen ersten Eindruck vom Gebiet, den das Beast Ende August unter die Räder nehmen soll. Dann, nämlich, beladen der Brüetsch und ich den Dodge mit meiner Buell und seinem Husky und fahren nach Novi Sad. Dort wird Bacchus auseinandergenommen, kriegt sämtliche Kratzer und Dellen ausgedengelt, alle Rostschäden behoben und ein neues Lackkleid verpasst. (Grundfarbe schwarz metallisé bleibt, aber über die Verzierungen bin ich mir noch nicht im Klaren.) Dies wird 3-4 Wochen dauern; er bleibt unten und der Brüetsch und ich fahren auf Umwegen nach Hause. Brüderchen holt dann den Dodge ab, wenn er ca. Mitte September wieder in Serbien ist.
Ab Novi Sad fahren wir Rumänien-Bulgarien-Griechenland-Mazedonien-Kosovo-Albanien-Montenegro-Bosnien-Kroatien-Slowenien-Südtirol und Ankunft zu Hause am 2. oder 3. September.
Diese Ferientage hatte ich grösstenteils schon für das Alpengrollen geblockt, aber es ist nun Mal wichtiger, dass mein guter alter Süffel nächstes Jahr durch die MFK kommt. Und ich habe nicht genug Ferientage (oder Geld) für beides. Also kein Grollen das Jahr, dafür ein Balkan-Abenteuer.

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