Bei
Abfahrt Sommer, bei Rückkehr Herbst, und dazwischen lagen sechs Tage
Alpengrollen.
Das
Gebiet: Die Dolomiten.
Die
Groller: 74 Buells, 1 Hypermotard, 1 KTM und eine alte Kawasaki.
Das
Wetter: Sonnig, heiss, sonnig-dann-Regen, Regen, Regen,
Regen-dann-sonnig.
Das
Fazit: Hueregeil.
Das
letzte Mal, als ich in den Dolomiten war, war 2010 bei der Rückreise
von Weissensee. Mir hat’s dort irgendwo – den Pass weiss ich
nicht mehr – bei einer lockeren Linkskehre geschmissen. Das Moped
und ich sind etwa 30 Meter gerutscht, und zwei Tage später kassierte
ich einen Rüffel von der Rennleitung weil der Spiegel fehlte, die
Schwinge übel zerkratzt und das Beast über und über mit
Dolomitendreck bekleckert war. Aber fahren tat sie noch. Ich ebenso, wenn
auch mit blauen Flecken von der Hüfte bis zum Fuss.
Lange
Rede, kurzer Sinn: Die Dolos sind mit einem Scheissbelag
ausgestattet. Ich war vorgewarnt.
Die
erste Erinnerung kam am ersten Tag als „meine“ Anfahrtsgruppe –
SuperTTimmi, XBanane und ich – den Passo Pordoi überquerten, um zu
unserem Hotel zu gelangen. Mir rutschte allpott das Hinterrad weg.
Am
nächsten Tag, Mittwoch, machten wir eine 400 km Runde, und ich
konnte das Driften üben. Am Anfang war‘s noch ganz lustig, aus der
Kurve Gas zu geben, fühlen wie der Heck immer schräger wird und mal
abwarten, wann der Z8 wieder greift. Aber auf Dauer isses mühsam.
Vollgas liegt nicht drin, und der Grip kommt nicht unbedingt bevor
die Strasse ausgeht.
Aber
ich will mich nicht zu laut beklagen. Die Z8 hat gute Arbeit
geleistet – im Gegensatz zur Pirelli Angel, die ich seit dem
Rutscher in 2010 nicht mehr aufgezogen hatte – und wenn wir auch
nicht Heizen konnten, wir waren zügig unterwegs. Die Dolos sind wie
mein Hausgebiet, nur halt etwa 1000 Meter höher: Kurven ohne Ende,
und an jeder Strasse gibt’s Abzweigungen die zu noch mehr Kurven
führen.
Essen
tut man auch gut, dort bei den Italienern. Das Hotel war einsam
Spitze – edle Weine, feine Menüs und gute Bedienung. Die Regentage
schlug ich mir mit einem Buch und einen Abstecher (im Bürgerkäfig)
nach Venedig tot. Ich fahre ja genug das Jahr durch und komme öfters
ins Nasse; da muss ich das nicht auch noch in den Ferien haben.
Die Landschaft ist ganz hübsch; die Parkplatzbelegung auch. |
Obwohl
ich nicht so viel fahren konnte/wollte wie geplant war ich ganz
zufrieden mit dem Ganzen. Das Grollen ist für mich das jährliche
Leistungscheck: Da kann ich meine Fortschritte beurteilen und sehen,
wo’s noch hapert mit dem Können. Und ich muss sagen, seit dem
Grollen 2010 hab ich einiges gelernt und verbessert. Meine Maschine
ist auch standfester geworden. Das Beast hatte weder elektrische noch
motorische Probleme, wir bauten keine Unfälle, und dass der
Rizoma-Spiegel nach 57‘000 km nicht mehr hält, dafür kann die
Buell nix. Auch nicht für die ausgebrannte H7, nach 15‘000 km und
nur drei Monaten.
Am
Sonntag war’s dann schon zu Ende, und die Groller fuhren im Regen
ab. Das schlechte Wetter währte jedoch nicht; sobald wir ins
südtirolische kamen konnten wir unsere Regenkombis abziehen und bei
hängendem Gashand über die Passo del Tonale düsen.
Auer: Regenkombis wieder einpacken. |
Den Bernina
rauf haben wir etwa 40 BMW Z3s überholt, die Rennleitung hat uns –
oder zumindest mich bis am Schluss – verschont, und mir konnte
nicht mal der Nebel und das Nieselregen, die mich auf meinem Pass
erwarteten, die gute Laune verderben.
Dem
Wetter zum Trotz: Das Alpengrollen ist und bleibt ein Muss.
good ol' Switzerland! Merci für d Bilder und Stories.
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